Bereitschaftspolizei

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Die Kasernierten Einheiten des Ministeriums des Innern

waren seit Oktober 1962 in Wehrdienst leistende militärische Truppenteile umgewandelt worden und unterstanden dem Leiter Hauptabteilung Bereitschaften ?. Jeweils ein Truppenteil unterstand operativ dem Chef der Bezirksbehörde der DVP. Er konnte diese als geschlossene Formationen einsetzen, wenn seine Kräfte der Schutz-, Kriminal- und Verkehrspolizei für die Lösung polizeilicher Aufgaben nicht ausreichten. Im Verteidigungszustand wären bis 1987 die grenznahen VP-Bereitschaften den Truppenteilen der Grenztruppen und damit den Verbänden der NVA unterstellt worden. Die weiteren Truppenteile wären durch die Bezirkseinsatzleitung ? über den Chef BDVP eingesetzt worden. Gemeinsam mit den nicht der NVA unterstellten Hundertschaften der Kampfgruppen der Arbeiterklasse hatten diese luftgelandete NATO-Einheiten, Fernspäh- und andere Spezialaufklärungseinheiten zu bekämpfen, Objekte freizukämfen und an der Zerschlagung von NATO-Truppenteilen teilzunehmen.

Die 'Kasernierten Einheiten des MdI' gingen aus den 1955 aufgestellten 'Bereitschaften' der Vokspolizei hervor. Ihre Vorläufer waren die Wacheinheiten der Volkspolizei. Die bereitschaften wiesen eine Regimentsstruktur von Landstreitkräften aus, waren aber nicht identisch mit Truppenteilen der KVP. Sie unterstanden dem 'Kommando Deutsche Bereitschaftspolizei' unter Generalmajor Hugo Winckelmann ?. Ab Frühjahr 1962 wurden diese Truppenteile zu selbständigen Bataillonen, Bereitschaften, umstrukuriert und je Bezirk eine VP-Bereitschaft dem Chef BDVP unterstellt.

Zu den 'Kasernierten Einheiten des MdI' gehörten

  • die 21 VP-Bereitschaften ?,
  • die 8 (später 7) Transportpolizei-Komanien - Bereitschaften,
  • die Nachrichten-Bereitschaft in Basdorf bei Berlin,
  • die 'Dienststelle der DVP Blumberg' "Dr. Richard Sorge" in Freudenberg ( einschließlich 'Sicherungseinheit' als VPB),
  • die Hubschraubereinheit in Diepensee,
  • die 9. VP-Kompanie als Anti-Terror-Einheit (vergleichbar GSG-9)
  • die 10. VP-Kompanie der Versorgungsdienste des MdI (Köche).

Eine VP-Bereitschaft bestand aus 5 Kompanien. Sie gliederte sich in

  • 1. und 2. Schützen-Kompanie mit jeweils drei Schützen-Zügen,
  • 3. SPW-Kompanie mit 10 Schützenpanzer(-wagen) PSH ungarischer Produktion,
  • 4. (Artillerie-) Kompanie mit zwei Zügen Panzerabwehrgeschütze SPG-9, Flak-Zug mit ZSU-23-2 und Granatwerfer-Zug und
  • 5. Stabs-Kompanie mit Aufklärungs-, Nachrichten-, Pionier- und Transportzug sowie teilweise einem Pioniertechnischen Zentrum.
Weiterhin gab es das Führungsorgan mit dem Kommandeur, seinen Stellvertretern und dem Stab. Die Sicherstellung erfolgte durch die Versorgungsdienste.

Die Truppen-Offiziere wurden als Aufklärungs-, Mot.-Schützen- bzw. Artilleriezugführer, einschließlich als Kompaniechef, an der OHS ? 'Artur Becker' in Dresden in einem dreijährigen bzw. ab 1987 vierjährigem Studium ausgebildet. Die Transport-, Flak-, Pionierzugführer und KCB-Offiziere an den OHS der Landstreitkräfte der NVA. Der Offizier Körperertüchtigung an der DHfK in Leipzig. Vor dem Einsatz als Kommandeur bzw. als dessen Stellvertreter erfolgte ein weiteres Studium an der Militärakademie der NVA Dresden als Divisionskommandeur der Landstreitkräfte bzw. als dessen Stellvertreter (Polit, Versorgung). Die Unterführer (Unteroffiziere) wurden an der Unterführerschule Liegau bei Dresden ausgebildet. Später wurde sie in das Objekt der OHS verlegt. Ende der 70er Jahre wurde sie aufgelöst und die Ausbildung erfolgte in festgelegten VPB's. Eine Ausbildung der Wehrpflichtigen zum Volkspolizisten, d.h. Unterweisung in Polizeirecht, erfolgte nicht ( Ausnahme die Angehörigen der 1. Kompanien der Basdorfer/ Berliner Bereitschaften als vorverpflichtete Volkspolizisten). Die Grundausbildung unterschied sich nicht von denen der NVA-Landstreitkräfte. Zusätzlich erfolgte im geringen Umfang die Ausbildung im Handeln als geschlossene Formationen ( Räum- und Sperrkette, Kordon, Suche, usw.).

Die Funktion als Bereitschaftspolizei übten die Hundertschaften der 'Zentralen Kräfte Schutzpolizei' ? aus.

Die Hauptabteilung Bereitschaften unterstand dem Stellvertreter des Ministers Bereitschaften/ Kampfgruppen. Leiter dieser Hauptabteilung waren Generalmajor Werner Gröning ?, Generalmajor Heinz Eichler ? und GeneralmajorHeinz Opitz ?.

-- Vpbwolf (am 27.11.2005)






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