Johannes Bobrowski

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am 9.4. 1917 als Sohn eines Einsebahnangestellten in Tilsit, heute Sowjetsk im Oblast Kaliningrad (Königsberg) geboren. 1928 Übersiedelung nach Königsberg und hier der Besuch des humanistischen Gymnasiums. 1937 Übersiedelung nach Berlin-Friedrichshagen, Aufnahme eines Kunststudiums, im selben Jahr Einberufung zum Arbeitsdienst und zur Hitler-Wehrmacht, 1945 bis 1949 in sowjetischer Gefangenschaft, zunächst im Don-Gebiet, dann mittlere Wolga, Arbeit im Kohlenbergwerk. Nach seiner Entlassung im Dezember 1949 lebte er bis zu seinem Tode am 2.September 1965 in Berlin-Friedrichshagen. Arbeitet in Berlin als Verlagslektor, erhielt 1962 den "Alma-Johanna-Koenig-Preis" (Wien) sowie den Preis der "Gruppe 47", 1965 den "Heinrich-Mann-Preis" der DAK Berlin und den Internationalen "Charles-Veillon-Preis" (Zürich), 1967 postum den "F.C.Weiskopf-Preis", 1964 Mitglied des "PEN-Clubs" als Lyriker erscheinen erste Verse 1943/44 in der Zeitschrift "Das Innere Reich" Gedichtsammlungen unter dem Titel "Sparmatische Zeit" 1961 und "Schattenland Ströme" 1962, immer wieder beschreibt Bobrowski das Bild osteuropäischer Landschaft, in der sich dt. und slaw. Kulturen und Sprachen begegnen. Besonders haben ihn lettische und litauische Volkslieder dabei inspiriert. Neben dem Lyriker erlangte auch der Erzähler Bobrowski internationalen Ruhm. Herausragend hierbei der Roman "Levins Mühle", 1964 erschienen. Es ist eine 1874 in Westpreußen spielende Geschichte, die ein Enkel in 34 Sätzen über seinen Großvater erzählt; anhand eines Rechtsstreites, in dem der Jude Levin, ein "Hergelaufener", wohl der moralische, nicht aber der faktische Sieger gegenüber einer die Besitzlosen missachtende Obrigkeit bleibt. Hier werden Verhaltensweisen aller beteiligten Menschen überprüft, die im Hinblick auf die Überwindung fragwürdiger Traditionen, die sich als rechtens, dt. und fromm ausgeben und eine fortwirkende Menschlichkeit, die geschichtlich als Solidarität der Unterdrückten deutlich wird. weitere Werke: 1965 "Mäusefest und andere Erzählungen", "Boehlendorff und andere Prosa", 1966 "Litauische Claviere", sein zweiter Roman spielt 1936 in dt. lit. Grenzgebiet; 1967 "Der Mahler" 1980 wird der Roman "Levins Mühle" verfilmt, Regisseur Horst Seemann





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