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'''Das Magazin''', seit Januar [[1954]] monatlich erscheinendes Unterhaltungsmagazin in der DDR unter der Lizenznummer 233 des [[Presseamt]]s beim Vorsitzenden des [[Ministerrat]]es der DDR. Redaktionsanschrift: Karl-Liebknecht-Straße 29, Berlin-Mitte. | '''Das Magazin''', seit Januar [[1954]] monatlich erscheinendes Unterhaltungsmagazin in der DDR unter der Lizenznummer 233 des [[Presseamt|Presseamts]] beim Vorsitzenden des [[Ministerrat|Ministerrates]] der DDR. Redaktionsanschrift: Karl-Liebknecht-Straße 29, Berlin-Mitte. | |
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Bekannt und gefragt war das Magazin in der DDR u. a. durch seine erotischen Fotografien (bereits seit 1954 erschienen regelmäßig Arbeiten des bekanntesten DDR Aktfotorafen, [[Günter Rössler]]) und die hintergrümndig-witzigen Umschlaggestaltungen von [[Werner Klemke]] (423 Titelbilder zwischen 1955 und 1991), es brachte aber auch anpruchsvolle Literatur, Reportagejournalismus (Reise, Kultur, Alltagsleben) und Karikaturen ("Der freche Zeichenstift"), illustrierte Modebeiträge und intelligente Rätsel. Der Anzeigenteil "Treffpunkt" war die erste DDR-Adresse für Partneranzeigen, die im Schnitt freizügiger als anderswo waren. Die Auflage des Blatts betrug Ende der 80er Jahre 568'500 Exemplare, dennoch war die Zeitschrift oft nur mit Beziehungen zu bekommen oder zu abonnieren (siehe [[Bückware]]). | Bekannt und gefragt war das Magazin in der DDR u. a. durch seine erotischen Fotografien (bereits seit 1954 erschienen regelmäßig Arbeiten des bekanntesten DDR-Aktfotografen, [[Günter Rössler]]) und die hintergründig-witzigen Umschlaggestaltungen von [[Werner Klemke]] (423 Titelbilder zwischen 1955 und 1991), es brachte aber auch anpruchsvolle Literatur, Reportagejournalismus (Reise, Kultur, Alltagsleben) und Karikaturen ("Der freche Zeichenstift"), illustrierte Modebeiträge und intelligente Rätsel. Der Anzeigenteil "Treffpunkt" war die erste DDR-Adresse für Partneranzeigen, die im Schnitt freizügiger als anderswo waren. Die Auflage des Blatts betrug Ende der 80er Jahre 568'500 Exemplare, dennoch war die Zeitschrift oft nur mit Beziehungen zu bekommen oder zu abonnieren (siehe [[Bückware]]). | |
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Das Magazin gehört zu den Zeitschriften, die die DDR überdauert haben. Nach mehreren Verlegerwechseln erscheint das Blatt seit 2001 im Eigenverlag hat noch eine verkaufte Auflage von rund 50'000. Seit den 90er Jahren beruft sich Das Magazin auf eine längere Tradition als die seiner Gründung 1954. Sie sieht sich als Nachfolger einer von 1924 bis 1941 in Berlin erschienenen Zeitschrift mit gleichem Titel und ähnlichem Profil. Der Rückgriff auf diese Tradition scheint aber sehr fraglich. Der damalige Magazin-Herausgeber, F. W. Koebner, hat nach dem Krieg im Westen gelebt (wo er das Vorkriegs-Magazin für kurze Zeit, aber ohne Erfolg, wieder auf den Markt gebracht, das war 1949/51) und steht in keinem Zusammenhang mit der Gründung des DDR-Magazins. Auch hat sich Das Magazin (DDR) niemals auf diese bürgerliche Tradition berufen, erst recht nicht kann sie bei der Vorbereitung der Gründung 1953 im Sinne der DDR-Herausgeber gewesen sein. Erst in den 80er Jahren wurde beiläufig erwähnt, dass es ab 1924 schon einmal eine gleichnamige, ähnliche Zeitschrift gegeben hat. | Das Magazin gehört zu den Zeitschriften, die die DDR überdauert haben. Nach mehreren Verlegerwechseln erscheint das Blatt seit 2001 im Eigenverlag hat noch eine verkaufte Auflage von rund 50'000. Seit den 90er Jahren beruft sich Das Magazin auf eine längere Tradition als die seiner Gründung 1953/54. Sie sieht sich als Nachfolger einer von 1924 bis 1941 in Berlin erschienenen Zeitschrift mit gleichem Titel und ähnlichem Profil. Der Rückgriff auf diese Tradition scheint aber sehr fraglich. Der damalige Magazin-Herausgeber, F. W. Koebner, hat nach dem Krieg im Westen gelebt (wo er das Vorkriegs-Magazin für kurze Zeit, aber ohne Erfolg, wieder auf den Markt gebracht, das war 1949/51) und steht in keinem Zusammenhang mit der Gründung des DDR-Magazins. Auch hat sich Das Magazin (DDR) niemals auf diese bürgerliche Tradition berufen, erst recht nicht kann sie bei der Vorbereitung der Gründung 1953 im Sinne der DDR-Herausgeber gewesen sein. Erst in den 80er Jahren wurde beiläufig erwähnt, dass es ab 1924 schon einmal eine gleichnamige, ähnliche Zeitschrift gegeben hat. |
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