Haftanstalt Bautzen

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Absatz 5Absatz 5

Von 1945 und 1949 ist "Bautzen I" das "Speziallager 4" der sowjetischen Besatzer und soll Nazigrößen und Kriegsverbrecher aufnehmen. In dieser Zeit sterben durch Hunger, Krankheit und Kälte angeblich dreitausend der siebenundzwanzigtausend Häftlinge, die teilweise aus fadenscheinigen Gründen eingesperrt waren.Die tatsächliche Todeszahl betrug tatsächlich etliche tausend Opfer mehr, lt. Recherchen des Bautzen-Komitees e.V.vermutlich etwa 10 000. Im Jahr 1945 erfolgten zahlreiche Exekutionen.  

Von 1945 und 1949 ist "Bautzen I" das "Speziallager 4" der sowjetischen Besatzer und soll Nazigrößen und Kriegsverbrecher aufnehmen. In dieser Zeit sterben durch Hunger, Krankheit und Kälte dreitausend der siebenundzwanzigtausend Häftlinge, die teilweise aus fadenscheinigen Gründen eingesperrt waren.

Absatz 10Absatz 10

Heute ist Bautzen II [http://www.gedenkstaette-bautzen.de Gedenkstätte].

Heute ist Bautzen II [http://www.gedenkstaette-bautzen.de Gedenkstätte].




Der Jüdische Friedhof

  1906 ließ die Bautzener Jüdische Gemeinde an der Muskauer Straße im jetzigen Stadtteil Gesundbrunnen einen Friedhof an der Flurgrenze zu Burk anlegen. Martin Zander, der Senior der Gemeinde, wurde hier als erster begraben. Aber nicht  nur Bautzener Juden wurden hier bestattet, sondern auch die aus Bischofswerda, Kamenz und den nahe liegenden Gemeinden.. Es stehen nicht allzu viele Grabsteine auf dem Friedhof. In Bautzen wohnten nur wenige jüdische Familien. Zu Kriegsbeginn im Jahre 1939 gehörten nur noch sieben Mitglieder der Bautzener jüdischen Gemeinde an, zwei noch im jugendlichen Alter. Bestattungen fanden seit etlichen Jahren nicht mehr statt. Ein jüdisches Gemeindeleben existierte nicht mehr. Der Friedhof lag jahrelang wüst und leer.

1950 wurde laut Verfügung der Stadtverwaltung ein Massengrab für 202 angebliche Opfer  des faschistischen Rassenwahns deutscher, polnischer, und tschechoslowakischer Nationalität angelegt und ein Ehrendenkmal auf dem Friedhof errichtet.. Die „Lausitzer Rundschau“, das Organ der SED im Bezirk Lausitz, berichtete am 8. September in einem Artikel über das angebliche faschistische Verbrechen. Der Zeitungsleser erfuhr hierbei die abscheulichen Tatsachen, wie die faschistischen Bestien in Menschengestalt in den Bautzener Lagern wüteten.
  Der Bautzener Gymnasiallehrer Bruno Sulla, ermordet am 17. Oktober 1950 im Bautzener Stasiknast (Bautzen II), offenbarte diesen Bericht als infame Lüge der antifaschistischen Propaganda, wie ehemalige Schüler der Schiller-Oberschule wissen. Der ehemalige politische Häftling Rolf Spangler schrieb am 10. April 1990 in einem Brief an die Friedenskirchgemeinde zu Kötzschenbroda folgende Mitteilung: „Heute lese ich in der Zeitung, dass bei Grabungen auf dem Karnickelberg in Bautzen bisher noch keine Massengräber gefunden worden sind. Dazu muss ich folgendes erklären:1950, als die sowjetische Militärstaatsanwaltschaft die Anstalt Bautzen der deutschen Volkspolizei übergab, befand ich mich auf dem Ostflügel der Strafanstalt in Isolationshaft. Auf dieser Seite konnte man über die Fensterblenden auf den Karnickelberg schauen. Dorthin wurden in einem Blechbehälter täglich oder zweitäglich die Verstorbenen gebracht. Das konnten wir beobachten. Nach der Übernahme durch die Volkspolizei  beobachteten wir auf dem Karnickelberg  eine Menschenansammlung, die uns beunruhigte. Etliche Tage später lasen wir in der „Täglichen Rundschau“, die wir zu lesen bekamen, dass eine Internationale Rot-Kreuz-Kommission ein entdecktes Massengrab aus der Nazi-Zeit besichtigt hätte. Die Menschen standen aber genau dort, wo unsere Toten begraben worden waren.“
Diese authentische Aussage beweist die erfolgte Lügenpropaganda des Regimes. Der Fall ist klar. Die Toten vom Karnickelberg (östlich der Anstalt gelegen) wurden im Frühjahr 1950 exhumiert und erhielten auf dem Jüdischen Friedhof im Gesundbrunnengebiet einen Ehrenplatz.  Auf dem Denkmal liest man: „Hier ruhen 202 Opfer des faschistischen Rassenwahns  deutscher, polnischer und tschechoslowakischer Nationalität.“
Alljährlich versammeln sich hier bei gegebenem Anlass die Nachkommenschaft der ehemaligen Antifaschisten sowie die Bautzener Stadthonoratioren, ohne Anstoß an der bekannten Lügenpropaganda zu nehmen. Eine Aufklärung über die antifaschistischen Schandtaten ist in Bautzen freilich bis heutzutage nicht erfolgt. Der Nazi-Spuk wird erfolgreich weiter  betrieben.
Es sei in aller Offenheit gesagt: Tausende  Bautzener haben im Dezember 1989 Menschlichkeit und Demokratie gefordert,  nicht das Weiterbestehen von Unrechtund Lüge..
Quelle:
Bautzen-Komitee e.V.

 


Bautzener Gefängnisse

Darüber wurde nicht gesprochen ... Zu DDR-Zeiten drangen aus Bautzen kaum Informationen in die Öffentlichkeit. Hinter vorgehaltener Hand hörte man: "Da ist ein großes Gefängnis", "Das ist DER Knast"

Dabei hatte Bautzen gleich zwei Gefängnisse... Bautzen I und II.

"Bautzen I", 1904 erbaut, wird wegen der verbauten gelben Klinker "Gelbes Elend" genannt. Die "Königlich-Sächsische Landesstrafanstalt" galt zur Gründung als moderne Haftanstalt, weil erstmals das Ziel verfolgt wurde, die Strafgefangenen während der Haft zu bessern und nicht nur zu bestrafen. Unter dem Nationalsozialismus inhaftierte man hier zunehmend politische Gefangene, dazu gehörte auch Ernst Thälmann.

Von 1945 und 1949 ist "Bautzen I" das "Speziallager 4" der sowjetischen Besatzer und soll Nazigrößen und Kriegsverbrecher aufnehmen. In dieser Zeit sterben durch Hunger, Krankheit und Kälte dreitausend der siebenundzwanzigtausend Häftlinge, die teilweise aus fadenscheinigen Gründen eingesperrt waren.

Später, nachdem die Haftanstalt der Deutschen Volkspolizei übergeben war, besserten sich die Zustände in "Bautzen I" kaum. Bis zum Ende der DDR saßen hier auch immer "Politische" ein.

Heute ist die Anstalt dem Justizministerium des Freistaates Sachsen unterstellt.

"Bautzen II" wurde zur gleichen Zeit wie "Bautzen I" erbaut. "Die rote Burg" sollte als Untersuchungsgefängnis für das Amts- und Landgericht dienen, nahm aber von Anbeginn auch bereits Verurteilte auf. In der NS-Zeit werden analog zur Geschichte von "Bautzen I" immer mehr politische Gegner gefangen gehalten. Mit Kriegsende ziehen auch hier die Besatzer ein. Im umschließenden Justizgebäude finden vor dem Militärtribunal Verurteilungen statt. Oft unschuldige werden zu fünfzehn bis fünfundzwanzig Jahren verurteilt.

1956 bekommt das Untersuchungsgefängnis seine Selbständigkeit und den Namen "Bautzen II". Es untersteht offiziell dem Ministerium des Innern, wird aber tatsächlich vom Ministerium für Staatssicherheit geführt - es ist DER Stasi-Knast für Regimegegner und -kritiker, für Fluchthelfer Spione und Ausländer.

Heute ist Bautzen II Gedenkstätte.






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