Absatz 1 | Absatz 1 | |
Eine zentrale Forderung der Demonstranten (siehe:[[Montagsdemonstration|Montagsdemonstrationen Leipzig]], [[Alexanderplatz-Demonstration|Demonstration Berlin-Alexanderplatz 4. November]]) war die nach [[Reisefreiheit]]. Die [[SED]] reagierte am [[Chronik_1989|6. November 1989]] mit einem Entwurf für ein [[Wortlaut Entwurf Reisegesetz|Reisegesetz]]. Der Gesetzentwurf stieß auf breite Ablehnung: Die vorgesehenen langen Bearbeitungszeiten, Ablehnungmöglichkeiten, ständige Neubeantragung und die fehlende Regelung für [[Reisemittel]] sorgten dafür. | Eine zentrale Forderung der Demonstranten (siehe:[[Montagsdemonstration|Montagsdemonstrationen Leipzig]], [[Alexanderplatz-Demonstration|Demonstration Berlin-Alexanderplatz 4. November]]) war die nach [[Reisefreiheit]]. Die [[SED]] reagierte am [[Chronik_1989|6. November 1989]] mit einem Entwurf für ein [[Wortlaut Entwurf Reisegesetz|Reisegesetz]]. Der Gesetzentwurf stieß auf breite Ablehnung: Die vorgesehenen langen Bearbeitungszeiten, Ablehnungmöglichkeiten, ständige Neubeantragung und die fehlende Regelung für [[Reisemittel]] sorgten dafür. Daraufhin trat am 7. November 1989 die DDR-Regierung unter Ministerpräsident [[Willi Stoph]] zurück. | |
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In dieser Situation fand am 8. und 9. November das [[ZK-Plenum der SED|ZK-Plenum der SED 1989]] statt. Gleichzeitig wurde ein einfaches und weitgehendes [[Beschluss Ministerrat -Wortlaut- Regelungen für Reisen und ständige Ausreise aus der DDR vom 9. November 1989|neues Reisegesetz]] ausgearbeitet. | In dieser Situation fand am 8. und 9. November das [[ZK-Plenum der SED|ZK-Plenum der SED 1989]] statt. Gleichzeitig wurde ein einfaches und weitgehendes [[Beschluss Ministerrat -Wortlaut- Regelungen für Reisen und ständige Ausreise aus der DDR vom 9. November 1989|neues Reisegesetz (Wortlaut)]] ausgearbeitet und im ZK der SED verlesen, wobei kaum einer der Anwesenden die Brisanz dieses Entwurfs erkannte. [[Günter Schabowski]] war zu diesem Zeitpunkt nicht in der Sitzung anwesend. | |
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Also, Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen | Also, Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen | |
Absatz 11 | Absatz 12 | |
ständige Ausreise vorliegen müssen.» | ständige Ausreise vorliegen müssen. | |
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Bei den anwesenden Journalisten entstand sofort Hektik. Auf die Rückfrage, ab wann die Regelung gelte, blickte der verunsicherte Schabowski auf ein Blatt und antwortete: | Bei den anwesenden Journalisten entstand sofort Hektik. Auf die Rückfrage, ab wann die Regelung gelte, blickte der verunsicherte Schabowski auf das Blatt und antwortete: | |
'''Ab jetzt, ab sofort!''' | Das tritt nach meiner Kenntnis, ähh, ist das sofort, unverzüglich. | |
Im ersten Moment erschien unklar, was Schabowskis Aussage real bedeutet. Die Nachrichtensendungen der ARD und des ZDF brachten die erstaunliche Nachricht sofort. Mehrere (westliche) Sender schickten Kamerateams an die Grenzübergangsstellen. | Im ersten Moment erschien unklar, was Schabowskis Aussage real bedeutet. Die Nachrichtensendungen der ARD und des ZDF brachten die erstaunliche Nachricht sofort. Mehrere "Westsender" sandten Kamerateams zur Berliner Mauer. Politiker der BRD äußerten sich im Laufe des Abends ([[Mauerfall - Reaktionen von BRD-Politikern|Reaktionen von BRD-Politikern]]). | |
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In dieser Situation handelten mehrere Kommandanten von Berliner [[GÜST|Grenzübergangsstellen]] selbstständig; sie öffneten den ihnen befohlenen Grenzübergang selbstständig. Der erste geöffnete Übergang war die [[GÜST Bornholmer Straße]] (22:30 Uhr). Der Kommandant befahl "Wir fluten jetzt!" | In dieser Situation handelten mehrere Kommandanten von Berliner [[GÜST|Grenzübergangsstellen]] selbstständig mangels eindeutiger Befehlen ihrer Vorgesetzten; sie öffneten den ihnen befohlenen Grenzübergang unter dem Druck der Volksmassen selbstständig. Bereits zuvor wurden wenige besonders aggressive Ausreisewillige bereits durchgelassen, dabei wurden ihnen (ohne ihre Wissen), ihre Personalausweise ungültig gestempelt, so dass sie nicht wieder in die DDR hätten einreisen dürfen. Der erste geöffnete Übergang war die [[GÜST Bornholmer Straße]] (23:14 Uhr). Der Kommandant befahl "Wir fluten jetzt!" | |
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Im weiteren Verlauf der Nacht wurde die Mauer am Pariser Platz westlich des Brandenburger Tors von Westberlinern erklommen und besetzt. Mit Wasserwerfern wurde am frühen Morgen des 10. November dieser Teil der Mauer geräumt. Gleichzeitig wurde die [[MB-V|1. Mot.-Schützen-Division Potsdam]] in Alarmzustand versetzt: Kurzzeitig bestand die Idee, die Grenze zu [[Westberlin]] militärisch zu wieder schließen. | Im weiteren Verlauf der Nacht wurde die (dort besonders breite) Mauer am Pariser Platz westlich des Brandenburger Tors von Westberlinern erklommen und besetzt. Mit Wasserwerfern wurde am frühen Morgen des 10. November dieser Teil der Mauer geräumt. | |
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Am 10.11.1989 erteilte Generaloberst [[Fritz Streletz]] - im Auftrag des Ministers für Nationale Verteidigung der DDR (Armeegeneral [[Heinz Keßler]])- dem Chef der Landstreitkräfte Generaloberst [[Horst Stechbarth]] den Befehl zur " Auslösung der erhöhten Gefechtsbereitschaft für die 1.MSD und das Luftsturmregiment 40 in der Bereitschaft ohne Panzer, ohne Artillerie und ohne schwere Technik, um in Berlin zur Unterstützung der Grenztruppen eingesetzt zu werden". | ||
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Absatz 19 | Absatz 26 | |
* [[Lagezentrum Mil-ND Mauerfall/Erlebnisbericht|Erlebnisbericht]] - [[Lagezentrum Mil-ND]] ([[Militärnachrichtendienst]]) | * [[Mauerfall-Zeitleiste]] | |
* [[Wortlaut des Telegramms Krenz-Gorbatschow Maueröffnung|Wortlaut des Telegramms]] von [[Egon Krenz]] an [[Michail Gorbatschow]] (10. November [[1989]]) | * [[Pressemitteilung - Regelungen für Reisen und ständige Ausreise aus der DDR vom 9. November 1989]] - das von [[Günter Schabowski|Schabowski]] angeblich zu früh bekannt gegebene Papier |
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