Fonds

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Version 3
Das Wort Fond (auch sprachwidrig der Fonds, pl. die Fonds) hatte eine DDR-spezifische Bedeutung und wurde universell verwendet.

Gemeint waren damit materielle und finanzielle Bestände aller Art, die einem Betrieb, einer Organisation oder der Gesellschaft zur Verfügung standen. "Fond" bzw. "Fonds" war entfernt verwandt, aber nicht gleichbedeutend mit den Aktiva und Passiva der westlichen Wirtschaftstheorie.

  • Alle staatlichen Stellen verfügten über diverse Fonds, anders ausgedrückt über ihr Budget.

  • Größere Betriebe hatten eine Abteilung für Grundfondsökonomie (Bilanzen/Buchhaltung, sinngemäß incl. dem "neudeutschen" Controlling, das in der DDR aber wenig entwickelt war).

  • Die Gesellschaft an sich verfügte über die von der SED verteilten Fonds, d.h. Staatshaushaltsposten z.B. für das Gesundheitswesen usw.

Am bekanntesten und problematischsten war vermutlich der Begriff Warenfonds:
Mit dem Hinweis auf dessen Begrenztheit wurde in internen Dokumenten der SED-Wirtschaftsführung der chronische Mangel an Waren (z.B. Konsumgütern ?) umschrieben - vgl. die Analyse der ökonomischen Lage der DDR mit Schlußfolgerungen von 1989.


Also bei mir im aktuellen Duden Fremdwörterbuch steht als Standardvariante auch bloss Fonds, auch nach neuer Rechtschreibe. Dann noch in Gablers Banklexikon nachgeguckt: auch bloss Fonds (Singular = Plural). Scheint aufgrund der lateinisch-französischen Herkunft so zu sein, also IMO _nicht_ sprachwidrig.

Thema Controlling: war nicht das System der staatlichen Plankommissionen genau dieses? Wenn du als Betriebsdirektor deinen Plan eingereicht hast oder gar nicht erfüllen konntest, da hattest du aber viel zu erklären. Ggf. kam es zu Tiefenprüfungen durch Sonderkommissionen der Ministerien und Plankommissionen.

-- Vauen ? (am 5.08.2004)






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