Inoffizielle Mitarbeiter des MfS/Diskussion

Version 7
<exstirpiert> -- Mitautor-Harry T. (am 23.09.2004)

Meine Frage bezog sich darauf, das als GMS vielleicht jeder (ohne sein Wissen) eingestuft wurde, der in einer sicherheitsrelevanten Position war, d.h. praktisch jeder Leiter.

Nein. Literatur z.B.: R. Buthmann, Hochtechnologien und Staatssicherheit. BStU, Berlin 2000. Da geht's um die HA XVIII/5 und /8 und nach allem mir sonst Bekannten ist das auch absolut schlüssig. Es waren IMS und GMS in solchen Positionen, aber absolut nicht alle. "Ohne sein Wissen" ? Oh Mann.

Es gab Verbindungsabbrüche, wenn entsprechende Position erreicht war, wo offizieller MfS-Kontakt möglich (oder gemäß Stellenbeschreibung etc.) - Beispiele aus diversen ZI und der AdW.

Im Unterschied zum IM, der wohl immer mit Verpflichtungserklärung, Treffberichten für seinen Führungsoffz. usw. wusste was er konspirativ tat.

"Immer"? Wenn man Stolpe, Gysi, Porsch glaubt... ;-) Nein, es gibt keinen Grund, die Grenze gerade da zu ziehen. Und zwar seit der Reg.-Pflicht für GMS ganz sicher (spätestens 1979, wenn ich nicht (schon) irre (bin, vor lauter Stasi-Schrott)).

Die "Durchdringung" oblag bei den betr. Leitern meist der HA XVIII, und es gab dann IMS und GMS in den Posten. IMS waren für die MfS-interne "Wettbewerbsleistung" evtl. besser // es gab Umregistrierungen + Kat.-Wechsel // mit höherer Relevanz des Leiters Tendenz zu IM statt GMS // usw.usf.

schiebe jetzt doch 1 Teil d.zurückgehaltenen Erlebnisberichts rauf, GMS waren alles mögliche, nicht nur auf Leitungsposten.

In den höheren Kreisen (zumindest unter Genossen) war Kontakt zum MfS fast völlig normal, man hatte zusammen (an zivilen Hochschulen oder Parteihochschulen) studiert, der eine ging in die Wirtschaft/ Staatsapparat und der andere "zur Firma".

Wie wahr!!! Das konnte ich i.m. Familie n-mal beobachten ... ein Glück, dass mein Vater mir 1988 sagte "in 1 Jahr ist Schluss mit dem Laden", sonst hätt' ich vielleicht anders reagiert (kann man nicht wissen).

Dies wurde nicht als Verwerflich angesehen

Einspruch! Z.B. meine Eltern haben beide Anwerbungen zurückgewiesen (M: HA XVIII, V: HVA) und ich erinnere mich recht deutlich an deren Reserviertheit ggü. dem MfS, auch in befreundeten Familien usw., das gab eine surreale Spannung beim Zusammentreffen mit der "anderen Seite" bei Geburtstagen u.ä., die aber schön überspielt wurde.

und der riesige Umfang der Spitzelei in der DDR war damals unbekannt, man orientierte sich eher am heroischen Bild des "Kundschafters für den Frieden".

Es gab aber d.ö. Andeutungen von MfS-"Draht" (Nicht-HAM!) und das war nicht einzuschätzen.

Der heute in der veröffentlichten Meinung herrschende Blickwinkel der damaligen Oppositionellen war damals die Meinung einer totalen Minderheit.

Gut gesagt: "veröffentlicht" statt "öffentlich". Ich halte das für gekonnt inszeniert und pervers verdreht (wahrscheinlich anders als Sie), aber das führt hier zu weit.

Wenn man mit dem heutigen Wissen zurück blickt, dann gibt vieles ein völlig falschen Bild, so einfach waren die Realitäten in der DDR nicht. -- Mitautor-Vauen (am 24.09.2004)

Korrekt - doch da die Ex-MfS-"Klasse" ihrerseits nurmehr Verschleierung betreibt und sich mit unfairen operativen Methoden "wehrt", großenteils aber schweigt, wird es durch das Fehlen anderer substanzieller Quellen mit der Zeit nur noch verzerrter. Was denken Sie, warum ich diesen (mglw. sinnlosen) Kampf nicht aufgebe? Gruß -- Mitautor-Harry T. (am 25.09.2004)





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