Vertragsarbeiter waren die "Gastarbeiter" der DDR. Es gab jedoch deutliche Unterschiede zum bundesdeutschen Modell: die Vertragsarbeiter wurden im Rahmen der sozialistischen Bruderhilfe in die DDR delegiert und erhielten hier zunächst eine Facharbeiterausbildung, mit dem klaren Ziel, später wieder in die Entsendeländer zurückzukehren, um dort die Wirtschaft zu stärken. Zuvor dienten sie jedoch auch dazu, das aufgrund der geringen Produktivität chronisch defiziäre Arbeitskräftepotenzial der DDR zu verstärken. Sie wurden auch bei unbeliebten, schlecht bezahlten bzw. gesundheitsgefährdenden Jobs eingesetzt.
Eine echte Integration in die DDR-Gesellschaft war ausdrücklich unerwünscht, der Arbeitsaufenthalt war befristet vereinbart. Die Vertragsarbeiter wurden geschlossen in Arbeiterwohnheimen (auch normale Wohnblocks) untergebracht, damit sie leichter zu kontrollieren waren. Schwangerschaften führten zur sofortigen Abreise, zurück in das arme Entsendeland.
Vertragsarbeiter kamen aus: Vietnam (meist in der Textilindustrie), Kuba (aufgrund geringer Arbeitsleistung eher unbeliebt, verschwanden Mitte der 1980er Jahre), Mocambique, Angola.
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