Absatz 1 | Absatz 1 | |
'''Alexander Schalck-Golodkowski''' wurde am 3. Juli 1932 in Berlin geboren. Er erlernte den Beruf des Feinmechanikers, studierte Ökonomie und Jura. Seit 1955 Mitglied der [[SED]]. | '''Alexander Schalck-Golodkowski''' wurde am 3. Juli 1932 in Berlin geboren. Er erlernte den Beruf des Feinmechanikers, studierte Ökonomie. Seit [[1955]] Mitglied der [[SED]]. | |
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* Hauptamtlicher Mitarbeiter im [[Ministerium für Staatssicherheit]], per [[SED]]-Parteiauftrag von dort "zur Wirtschaft versetzt" | * Hauptamtlicher Mitarbeiter im [[Ministerium für Staatssicherheit]] (lt. späterer Aussage von [[Horst Schuster]] per [[SED]]-Parteiauftrag von dort "zur Wirtschaft versetzt") | |
* Promotion mit dem Thema "Vermeidung ökonomischer Verluste und Erwirtschaftung zusätzlicher Devisen" an der [[Juristische Hochschule Potsdam-Eiche|Juristischen Hochschule Potsdam-Eiche]] | * Delegation zum Studium an die Hochschule für Aussenhandel Berlin-Staaken, [[1957]] Diplom als Außenhandelswirtschaftler | |
* 1967 Leiter des Bereichs [[Kommerzielle Koordinierung]] | * ab [[1964]] maßgeblich beteiligt am Aufbau des Bereiches [[Kommerzielle Koordinierung]] (KoKo) im [[Ministerium für Außenhandel]] (MAH) | |
* 1983 erfolgreiche Verhandlungen mit Franz-Josef Strauß über den so genannten [[Milliardenkredit]] an die DDR, in der Folge "Männerfreundschaft" mit Strauß | * [[1967]] Leiter des Bereichs [[Kommerzielle Koordinierung]], einer von acht Stellvertretenen Minister für Außenhandel | |
** nach Pressemeldungen über kriminelle Machenschaften von [[KoKo]]-Firmen am 3.12. aus dem [[ZK der SED]] ausgeschlossen, staatsanwaltliche Ermittlungen unter anderem wegen Untreue, Haftbefehl gegen Schalck | ** nach Pressemeldungen über kriminelle Machenschaften von [[KoKo]]-Firmen am 3.12. aus dem [[ZK der SED]] ausgeschlossen, staatsanwaltliche Ermittlungen unter anderem wegen Untreue, Haftbefehl gegen Schalck | |
Absatz 12 | Absatz 15 | |
* 1990 unter dem Decknamen "Schneewittchen" umfangreiche Aussagen beim westdeutschen Bundesnachrichtendienst (BND) über die kriminellen Wirtschaftsmethoden des Bereichs [[Kommerzielle Koordinierung]] und seine Tätigkeit für das [[Ministerium für Staatssicherheit]], erhielt vom BND Papiere mit falschem Namen und Aussicht auf Straffreiheit | * [[1990]] unter dem Decknamen "Schneewittchen" umfangreiche Aussagen beim westdeutschen Bundesnachrichtendienst (BND) über die kriminellen Wirtschaftsmethoden des Bereichs [[Kommerzielle Koordinierung]] und seine Tätigkeit für das [[Ministerium für Staatssicherheit]], erhielt vom BND Papiere mit falschem Namen und Aussicht auf Straffreiheit | |
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Wichtigste staatliche Auszeichnungen: | ||
Schalck war bis zum Herbst 1989 Oberst des [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]] und [[Offizier im besonderen Einsatz]]. Eine Beförderung zum General war nicht möglich, da hierfür das Einverständnis des [[Staatsrat]]es nötig gewesen wäre, gleichbedeutend mit einer Enttarnung als [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]]-Offizier. | Schalck war bis zum Herbst 1989 Oberst des [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]] und [[Offizier im besonderen Einsatz]]. Eine Beförderung zum General war nicht möglich, da hierfür das Einverständnis des [[Staatsrat]]es nötig gewesen wäre, gleichbedeutend mit einer Enttarnung als [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]]-Offizier. | |
Absatz 15 | Absatz 21 | |
Schalck war in seiner Funktion aufgrund seiner vielfältigen internationalen Kontakte einer der wichtigsten Informanten für die [[Hauptverwaltung Aufklärung]] von [[Markus Wolf]]. Die wichtigsten Erkenntnisse leitete er allerdings nur direkt an [[Erich Mielke]] und [[Erich Honecker]] weiter. Innerhalb des [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]] kursierte jahrelang das Gerücht, Schalck hätte Strauß mit Millionensummen bestochen. | Schalck war in seiner Funktion aufgrund seiner vielfältigen internationalen Kontakte einer der wichtigsten Informanten für die [[Hauptverwaltung Aufklärung]] von [[Markus Wolf]]. Die wichtigsten Erkenntnisse leitete er allerdings nur direkt an [[Erich Mielke]] und [[Erich Honecker]] weiter. Innerhalb des [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]] kursierte jahrelang das Gerücht, Schalck hätte Strauß mit Millionensummen bestochen. | |
*'''Literatur:''' | In der DDR war Schalck aufgrund des vertraulichen Charakters des Bereichs Koko in der Öffentlichkeit praktisch unbekannt, obwohl er aufgrund der Devisenerwirtschaftung in seinem Bereich grossen Einfluß auf die DDR-Wirtschaft hatte. Dies machte ihn nach der Wende angreifbar. | |
** Alexander Schalck-Golodkowski: <u>Deutsch-deutsche Erinnerungen.</u> ISBN:3498063308 | ** Alexander Schalck-Golodkowski: <u>Deutsch-deutsche Erinnerungen, Rowohlt Verlag Hamburg 2000.</u> ISBN:3498063308 | |
** Wolfgang Seiffert, Norbert Treutwein, Alexander Schalck-Golodkowski: <u>Die Schalck- Papiere. DDR- Mafia zwischen Ost und West. Die Beweise.</u> ISBN:3552043403 | ** Wolfgang Seiffert, Norbert Treutwein, Alexander Schalck-Golodkowski: <u>Die Schalck- Papiere. DDR-Mafia zwischen Ost und West. Die Beweise.</u> ISBN:3552043403 |
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