Kabarett

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Absatz 1Absatz 1

Das Kabarett in der DDR befaßte sich mit den kleinen und größeren Mißständen und der politischen Situation. Der Staat sah in den Kabaretts eine Ventilfunktion. Vorsichtige politische Kritik war durchaus möglich und wurde vom Publikum honoriert. Häufig wurde mit Andeutungen und Wortspielen gearbeitet: Das Publikum hatte gelernt, "zwischen den Zeilen zu lesen".

Diese Vorsicht bei der textlichen Gestaltung der Szenen war erforderlich, weil die Kabaretts künstlerisch nicht frei agieren konnten. Zwar fand laut [[Verfassung]] keine [[Zensur]] statt. Jedoch sollte auch das Kabarett dem Aufbau des Sozialismus und dem Kampf gegen den Imperialismus dienen. Fundamentale Kritik hatte da keinen Platz. An Stelle einer Zensurbehörde stand die '''Abnahme''' des Programms. Dort wurde entschieden, ob die Sketche in das Programm kamen. Weiterhin konnte es passieren, dass ein [[Funktionär]] später das Programm sah und damit nicht zufrieden war.

Diese Situation sorgte einerseits dafür, dass die Autoren und Schauspieler "eine Schere im Kopf" hatten: Sie überlegten bereits vor der Abnahme, welche Texte für den Staat zumutbar waren. Andererseits lernte das Publikum, Andeutungen und Wortspiele auf eine verborgene Kritik zu hinterfragen.

Da diese vielschichtige Programmkontrolle keine festen Normen hatte und auch die Vorstellungen der Funktionäre der jeweiligen politischen Situation geschuldet war, konnte es Verbote einzelner Sketche sowie Auftrittsverbote durchaus für vergleichsweise harmlose Texte geben, die wortgleich oder ähnlich in anderen Kabaretts ohne solche Probleme aufgeführt wurden.

Die Kabarettszene der DDR bestand aus 2 großen Teilen:

Die Kabarettszene der DDR bestand aus 2 großen Teilen:

Absatz 7Absatz 11

'''Berufskabaretts''' (Stand 1989):

'''Berufskabaretts''' (Stand 1989):


**Berlin, HdD: Kabarett "Distel" (eigenständig, Schauspieler: 13)
**Berlin, Kabarett Kneifzange (Träger Erich Weinert Ensemble NVA)
**Dresden: Kabarett "Die Herkuleskeule" (eigenständig, Schauspieler: 9)
**Erfurt: Kabarett "Die Arche" (Teil der Städtischen Bühnen, Schauspieler: 7)
**Frankfurt (Oder): Kabarett "Die Oderhähne" (eigenständig, Schauspieler: 3)
**Gera: Kabarett "Fettnäppchen" (eigenständig, Schauspieler: 9)
**Halle (Saale): Kabarett "Die Kibitzensteiner" (eigenständig, Schauspieler: 5)
**Karl-Marx-Stadt: Kabarett "Lachkartenstanzer" (eigenständig, Schauspieler: 4)
**Leipzig: Kabarett "Leipziger Pfeffermühle" (eigenständig, Schauspieler: 9) und Kabarett "academixer" (eigenständig, Schauspieler: 9)
**Magdeburg: Kabarett "Die Kugelblitze" (eigenständig, Schauspieler: 8)
**Potsdam: Kabarett "Am Obelisk" (eigenständig, Schauspieler: 6)

*Berlin, HdD: Kabarett "Distel" (eigenständig, Schauspieler: 13)
*Berlin, Kabarett Kneifzange (Träger Erich Weinert Ensemble NVA)
*Dresden: Kabarett "Die Herkuleskeule" (eigenständig, Schauspieler: 9)
*Erfurt: Kabarett "Die Arche" (Teil der Städtischen Bühnen, Schauspieler: 7)
*Frankfurt (Oder): Kabarett "Die Oderhähne" (eigenständig, Schauspieler: 3)
*Gera: Kabarett "Fettnäppchen" (eigenständig, Schauspieler: 9)
*Halle (Saale): Kabarett "Die Kibitzensteiner" (eigenständig, Schauspieler: 5)
*Karl-Marx-Stadt: Kabarett "Lachkartenstanzer" (eigenständig, Schauspieler: 4)
*Leipzig: Kabarett "Leipziger Pfeffermühle" (eigenständig, Schauspieler: 9) und Kabarett "academixer" (eigenständig, Schauspieler: 9)
*Magdeburg: Kabarett "Die Kugelblitze" (eigenständig, Schauspieler: 8)
*Potsdam: Kabarett "Am Obelisk" (eigenständig, Schauspieler: 6)

Außerdem hatten auch "gewöhnliche" Schauspielbühnen gelegentlich Kabarettstücke im Repertoire.

Amateure aus dem Stehgreif:


Weiterhin hatten einige Theater Kabarettstücke im Repertoire oder betrieben eine eigene Kabarettbühne:
*Elbe-Elster-Theater Wittenberg mit Kabarettbühne "Brett'lkeller"



einige Amateur-Kabaretts:

Leipzig: Rat der Spötter
Rostock: ROhrStock
Magdeburg: Die Zange
Bad Freienwalde: Der Kaktus
BMK Schwedt: Der Zünder
Magdeburg: Die Zwickmühle (Pölitz)
Berlin: Die Reißzwecken (damals im [[HdJT]]) Die IH-Betiker (damals im Maxim Gorki Theater)

*Leipzig: Rat der Spötter
*Rostock: ROhrStock
*Magdeburg: Die Zange
*Bad Freienwalde: Der Kaktus
*BMK Schwedt: Der Zünder
*Magdeburg: Die Zwickmühle (Pölitz)
*Berlin: Die Reißzwecken (damals im [[HdJT]]) Die IH-Betiker (damals im Maxim Gorki Theater)



Siehe auch:
* <b>Brigitte Riemann:</b> Das Kabarett der DDR:"... eine Untergrundorganisation mit hohen staatlichen Auszeichnungen... "? ISBN:3825856100


Das Kabarett in der DDR befaßte sich mit den kleinen und größeren Mißständen und der politischen Situation. Der Staat sah in den Kabaretts eine Ventilfunktion. Vorsichtige politische Kritik war durchaus möglich und wurde vom Publikum honoriert. Häufig wurde mit Andeutungen und Wortspielen gearbeitet: Das Publikum hatte gelernt, "zwischen den Zeilen zu lesen".

Diese Vorsicht bei der textlichen Gestaltung der Szenen war erforderlich, weil die Kabaretts künstlerisch nicht frei agieren konnten. Zwar fand laut Verfassung keine Zensur statt. Jedoch sollte auch das Kabarett dem Aufbau des Sozialismus und dem Kampf gegen den Imperialismus dienen. Fundamentale Kritik hatte da keinen Platz. An Stelle einer Zensurbehörde stand die Abnahme des Programms. Dort wurde entschieden, ob die Sketche in das Programm kamen. Weiterhin konnte es passieren, dass ein Funktionär ? später das Programm sah und damit nicht zufrieden war.

Diese Situation sorgte einerseits dafür, dass die Autoren und Schauspieler "eine Schere im Kopf" hatten: Sie überlegten bereits vor der Abnahme, welche Texte für den Staat zumutbar waren. Andererseits lernte das Publikum, Andeutungen und Wortspiele auf eine verborgene Kritik zu hinterfragen.

Da diese vielschichtige Programmkontrolle keine festen Normen hatte und auch die Vorstellungen der Funktionäre der jeweiligen politischen Situation geschuldet war, konnte es Verbote einzelner Sketche sowie Auftrittsverbote durchaus für vergleichsweise harmlose Texte geben, die wortgleich oder ähnlich in anderen Kabaretts ohne solche Probleme aufgeführt wurden.

Die Kabarettszene der DDR bestand aus 2 großen Teilen: Berufskabarett ? und Amateurkabarett ? Es gab WIMRE mit Ausnahmen pro Bezirk ein Berufskabarett. Außer Leipzig hatte 2. Jeder größere "Kostenträger" also Betrieb oder Kombinat hielt sich noch ein Amateurkabarett.

Berufskabaretts (Stand 1989):

  • Berlin, HdD: Kabarett "Distel" (eigenständig, Schauspieler: 13)
  • Berlin, Kabarett Kneifzange (Träger Erich Weinert Ensemble NVA)
  • Dresden: Kabarett "Die Herkuleskeule" (eigenständig, Schauspieler: 9)
  • Erfurt: Kabarett "Die Arche" (Teil der Städtischen Bühnen, Schauspieler: 7)
  • Frankfurt (Oder): Kabarett "Die Oderhähne" (eigenständig, Schauspieler: 3)
  • Gera: Kabarett "Fettnäppchen" (eigenständig, Schauspieler: 9)
  • Halle (Saale): Kabarett "Die Kibitzensteiner" (eigenständig, Schauspieler: 5)
  • Karl-Marx-Stadt: Kabarett "Lachkartenstanzer" (eigenständig, Schauspieler: 4)
  • Leipzig: Kabarett "Leipziger Pfeffermühle" (eigenständig, Schauspieler: 9) und Kabarett "academixer" (eigenständig, Schauspieler: 9)
  • Magdeburg: Kabarett "Die Kugelblitze" (eigenständig, Schauspieler: 8)
  • Potsdam: Kabarett "Am Obelisk" (eigenständig, Schauspieler: 6)

Weiterhin hatten einige Theater Kabarettstücke im Repertoire oder betrieben eine eigene Kabarettbühne:

  • Elbe-Elster-Theater Wittenberg mit Kabarettbühne "Brett'lkeller"

einige Amateur-Kabaretts:

  • Leipzig: Rat der Spötter
  • Rostock: ROhrStock
  • Magdeburg: Die Zange
  • Bad Freienwalde: Der Kaktus
  • BMK Schwedt: Der Zünder
  • Magdeburg: Die Zwickmühle (Pölitz)
  • Berlin: Die Reißzwecken (damals im HdJT ?) Die IH-Betiker (damals im Maxim Gorki Theater)

Siehe auch:

  • Brigitte Riemann: Das Kabarett der DDR:"... eine Untergrundorganisation mit hohen staatlichen Auszeichnungen... "? ISBN 3825856100






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