Schule mit erweitertem Russischunterricht

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Absatz 1Absatz 1

Die Mittlere Reife konnte in der DDR auch an einer '''Schule mit erweitertem Russischunterricht''' erworben werden. Dabei handelte es sich im Prinzip um eine [[Polytechnische Oberschule]], jedoch gab es Russischunterricht bereits ab der dritten Klassenstufe. Der Unterricht der zweiten Fremdsprache (Englisch) begann ebenfalls zwei Jahre früher als in der "normalen" [[Polytechnische Oberschule|POS]]. Weitere Besonderheiten waren der Unterricht in russischer Literatur sowie der Geographieunterricht in der sechsten Klasse, in dem die Geographie der Sowjetunion anhand russischsprachiger Lehrbücher behandelt wurde. Da die Sprachkenntnisse dann schon recht fundiert waren, fand dieser Unterricht oft ausschließlich auf Russisch statt.

Die Mittlere Reife konnte in der DDR auch an einer '''Schule mit erweitertem Russischunterricht''' erworben werden. Dabei handelte es sich im Prinzip um eine [[Polytechnische Oberschule]], jedoch gab es Russischunterricht bereits ab der dritten Klassenstufe. Der Unterricht in der zweiten Fremdsprache (Englisch) begann nicht unbedingt zwei Jahre früher (Beispiel Hoyerswerda) als in der "normalen" [[Polytechnische Oberschule|POS]], sondern zum Teil ganz normal ab der 7. Klasse. Weitere Besonderheiten waren in einigen Schulen der Unterricht in russischer Literatur sowie der Geographieunterricht in der sechsten Klasse, in dem die Geographie der Sowjetunion anhand russischsprachiger Lehrbücher behandelt wurde. Da die Sprachkenntnisse dann schon recht fundiert waren fand dieser Unterricht oft ausschließlich auf Russisch statt.



An den meisten Schulen mit erweitertem Russischunterricht gab es parallel zu den so genannten "Russischklassen" auch solche, die dem normalen [[Polytechnische Oberschule|POS]]-Lehrplan folgten.

An den meisten Schulen mit erweitertem Russischunterricht gab es parallel zu den so genannten "Russischklassen" auch solche, die dem normalen [[Polytechnische Oberschule|POS]]-Lehrplan folgten. Meistens gab es eine "Russischklasse" pro Jahrgang, die zusätzlich in der dritten Klasse eröffnet wurde.



In der zehnten Klasse fand die einheitliche Abschlussprüfung der [[Polytechnische Oberschule|Polytechnischen Oberschule]] statt, jedoch galten für die Russischklassen strengere Regeln in den Fremdsprachenfächern. Die Prüfung im Fach Russisch wurde als Abiturprüfung behandelt, und ihr Ergebnis floss später in das Abiturzeugnis ein, sofern der Schüler auf die [[Erweiterte Oberschule]] wechseln durfte oder eine äquivalente Einrichtung besuchte. Die Fortsetzung des intensiven Russischunterrichts auf der [[Erweiterte Oberschule|EOS]] war ausdrücklich erwünscht, jedoch keine Pflicht; wer seine Kenntnisse weiter verbesserte, konnte dann anstelle der schon bestandenen Russisch-Abiturprüfung die Sprachkundigenprüfung (SKP IIa) ablegen.

In der zehnten Klasse fand die einheitliche Abschlussprüfung der [[Polytechnische Oberschule|Polytechnischen Oberschule]] statt. Die Russischklassen legten bereits in der 10. Klasse die Abiturprüfung ab und ihr Ergebnis floss später in das Abiturzeugnis ein, sofern der Schüler auf die [[Erweiterte Oberschule]] wechseln durfte oder eine äquivalente Einrichtung besuchte. Die Fortsetzung des intensiven Russischunterrichts auf der [[Erweiterte Oberschule|EOS]] war ausdrücklich erwünscht, jedoch keine Pflicht; wer seine Kenntnisse weiter verbesserte, konnte dann anstelle der schon bestandenen Russisch- Abiturprüfung die Sprachkundigenprüfung (SKP IIa) ablegen.



Die Auswahl der Schüler für den erweiterten Russischunterricht fand in der zweiten Klasse statt und orientierte sich an den bis dahin gezeigten Leistungen. In der Regel war ein Schulwechsel nötig. Es gab keine Verpflichtung, bei sehr guten Noten tatsächlich auf die "Russisch-Schule" zu wechseln. Da diese Schulen aber gemeinhin als Eliteeinrichtungen galten, legten manche Eltern großen Wert darauf, ihre Kinder dort unterzubringen. Oft hatten Absolventen der Schulen mit erweitertem Russischunterricht größere Chancen auf die begehrten [[Erweiterte Oberschule|EOS]]-Plätze, da die "Zuteilungsquote" höher war ([[Polytechnische Oberschule|POS]] ca. 2 - 4, Russisch-Schule ca. 6 - 9 Plätze pro Klasse, grob geschätzt).

Die Auswahl der Schüler für den erweiterten Russischunterricht fand in der zweiten Klasse statt und orientierte sich an den bis dahin gezeigten Leistungen. In der Regel war ein Schulwechsel nötig. In größeren Städten gab es oft mehrere Schulen, die sich die Schüler teilten, damit die Schulwege nicht zu weit wurden. Es gab keine Verpflichtung, bei sehr guten Noten tatsächlich auf die "Russisch-Schule" zu wechseln. Da diese Schulen aber gemeinhin als Eliteeinrichtungen galten, legten manche Eltern großen Wert darauf, ihre Kinder dort unterzubringen. Oft hatten Absolventen der Schulen mit erweitertem Russischunterricht größere Chancen auf die begehrten [[Erweiterte Oberschule|EOS]]-Plätze, da die "Zuteilungsquote" höher war ([[Polytechnische Oberschule|POS]] ca. 2 - 4, Russisch-Schule ca. 6 - 9 Plätze pro Klasse, grob geschätzt).


Die Mittlere Reife konnte in der DDR auch an einer Schule mit erweitertem Russischunterricht erworben werden. Dabei handelte es sich im Prinzip um eine Polytechnische Oberschule, jedoch gab es Russischunterricht bereits ab der dritten Klassenstufe. Der Unterricht in der zweiten Fremdsprache (Englisch) begann nicht unbedingt zwei Jahre früher (Beispiel Hoyerswerda) als in der "normalen" POS, sondern zum Teil ganz normal ab der 7. Klasse. Weitere Besonderheiten waren in einigen Schulen der Unterricht in russischer Literatur sowie der Geographieunterricht in der sechsten Klasse, in dem die Geographie der Sowjetunion anhand russischsprachiger Lehrbücher behandelt wurde. Da die Sprachkenntnisse dann schon recht fundiert waren fand dieser Unterricht oft ausschließlich auf Russisch statt.

An den meisten Schulen mit erweitertem Russischunterricht gab es parallel zu den so genannten "Russischklassen" auch solche, die dem normalen POS-Lehrplan folgten. Meistens gab es eine "Russischklasse" pro Jahrgang, die zusätzlich in der dritten Klasse eröffnet wurde.

In der zehnten Klasse fand die einheitliche Abschlussprüfung der Polytechnischen Oberschule statt. Die Russischklassen legten bereits in der 10. Klasse die Abiturprüfung ab und ihr Ergebnis floss später in das Abiturzeugnis ein, sofern der Schüler auf die Erweiterte Oberschule wechseln durfte oder eine äquivalente Einrichtung besuchte. Die Fortsetzung des intensiven Russischunterrichts auf der EOS war ausdrücklich erwünscht, jedoch keine Pflicht; wer seine Kenntnisse weiter verbesserte, konnte dann anstelle der schon bestandenen Russisch- Abiturprüfung die Sprachkundigenprüfung (SKP IIa) ablegen.

Die Auswahl der Schüler für den erweiterten Russischunterricht fand in der zweiten Klasse statt und orientierte sich an den bis dahin gezeigten Leistungen. In der Regel war ein Schulwechsel nötig. In größeren Städten gab es oft mehrere Schulen, die sich die Schüler teilten, damit die Schulwege nicht zu weit wurden. Es gab keine Verpflichtung, bei sehr guten Noten tatsächlich auf die "Russisch-Schule" zu wechseln. Da diese Schulen aber gemeinhin als Eliteeinrichtungen galten, legten manche Eltern großen Wert darauf, ihre Kinder dort unterzubringen. Oft hatten Absolventen der Schulen mit erweitertem Russischunterricht größere Chancen auf die begehrten EOS-Plätze, da die "Zuteilungsquote" höher war (POS ca. 2 - 4, Russisch-Schule ca. 6 - 9 Plätze pro Klasse, grob geschätzt).






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