Wandlitz

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Im umgangssprachlichen Gebrauch der DDR war damit aber eher die '''''Waldsiedlung''''' einige Kilometer außerhalb des Ortskerns gemeint, wo sich das "Prominentenghetto" mit den Häusern der [[SED]]-[[Politbüro]]mitglieder befand.

Im umgangssprachlichen Gebrauch der DDR war damit aber eher die [[Waldsiedlung Wandlitz]] einige Kilometer außerhalb des Ortskerns gemeint, wo sich abgeschirmt die Wohnanlage mit den Häusern der wichtigsten [[SED]]-[[Politbüro]]mitglieder befand.



Die Ansiedlung der [[SED]]-Führung in einem gesonderten, speziell gesicherten Komplex ging auf einen entsprechenden [[Politbüro]]-Beschluss aus den späten 1950er Jahren als eine der Lehren aus dem 17. Juni 1953 zurück. Die Häusersiedlung wurde 1958-1960 erbaut und ständig erweitert. Die Waldsiedlung Wandlitz war leichter durch das [[MfS]] abzuschirmen als die früher in [[Berlin]]-Pankow am Majakowski-Ring konzentrierten Stadthäuser der [[Politbüro]]mitglieder.

Die Siedlung hatte seit den 70er Jahren einen eigenen Autobahnanschluss, "getarnt" als Verlängerung der F 273 zur Autobahn [[Berlin]]-Stettin. Die typische Fahrtroute der von vielen [[Volvo|Volvos]] gekennzeichneten Wagenkolonne, mit der [[Erich Honecker]] und andere [[Politbüro]]mitglieder zwischen [[Berlin]]-Mitte und Wandlitz pendelten, lief innerstädtisch über
*Greifswalder Straße
*Klement-Gottwald-Allee (später in "Berliner Allee" umbenannt)
*Malchow
und der F 2 folgend bis zum Abzweig Bernau/Schwanebeck, von wo aus die Autobahn benutzt wurde. Diese [[Protokollstrecke]] wurde vom [[MfS]] besonders gesichert, und das Herannahen des [[Generalsekretär der SED|Generalsekretärs]] kündigte sich durch massive Sperrungen an, was im Berufsverkehr besonders unangenehm wirkte. Eine gewisse Rationalisierung und Einsparung von [[MfS]]- und [[Volkspolizei|VP]]-Personal an der Strecke nach Wandlitz ergab sich durch die - heute verschwundenen - grauen Schaltkästen, an denen mit dem nötigen Schlüssel die Ampelschaltungen manuell gesteuert werden konnten.

Die [[SED]]-Führung wurde in Wandlitz durch einen [[Kommerzielle Koordinierung|KoKo]]-Sonderbetrieb, den SB [[Letex]] versorgt, unter der Regie von MfS-Oberst Gerd Schmidt. Leiterin war [[Sigrid Schalck-Golodkowski]], [[MfS]]-Oberst und [[Offizier im besonderen Einsatz des MfS|OibE]], die Ehefrau von [[Alexander Schalck-Golodkowski]]. Das Ausstattungsniveau der Häuser in der Waldsiedlung war im Rückblick eher bescheiden, es gab aber Besonderheiten wie z.B. ein Schwimmbad. Eifrigster Nutzer dessen war jeden Morgen [[Erich Mielke]]. Die Versorgung der Waldsiedlung mit westlichen [[Konsumgut|Konsumgütern]] kostete zuletzt ([[1989]]) etwa 6 Millionen DM pro Jahr. Installations- und Reparaturarbeiten wurden von der "Regiebrigade" des [[Investbau Hönow]] durchgeführt, ebenfalls ein [[Kommerzielle Koordinierung|KoKo]]-Betrieb (organisatorisch Teil der [[BERAG]]).
Sicherheitsverantwortlicher war Oberst Günther Hummitzsch. Insgesamt gab es ca. 650 Mitarbeiter und 140 Mann Bewachung auf 21 Postenbereichen durch das [[Wachregiment]].

<Dokument: Wandlitz-Ordnung> folgt

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'''Siehe auch:'''
* [[Protokollstrecke]]
*


Wandlitz war und ist ein kleiner Ausflugsort mit mehreren Badeseen nördlich von Berlin, an der F 109.

Im umgangssprachlichen Gebrauch der DDR war damit aber eher die Waldsiedlung Wandlitz einige Kilometer außerhalb des Ortskerns gemeint, wo sich abgeschirmt die Wohnanlage mit den Häusern der wichtigsten SED-Politbüromitglieder befand.


Siehe auch:





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