Philatelie Wermsdorf

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Version 9
Der VEB Philatelie Wermsdorf handelte national und international mit Briefmarken, Ganzsachen und ähnlichen Sammelobjekten. Als ein Betrieb des Bereichs Kommerzielle Koordinierung (KoKo) trug er zur Devisenbeschaffung für die DDR bei. Insoweit ist der Betrieb vergleichbar mit der Kunst und Antiquitäten GmbH.

Die Firma wurde 1972 gegründet und war der KoKo-Hauptabteilung I zugeordnet. Sitz des Betriebs war in Wermsdorf bei Leipzig, Grüner Weg 4a. Im Inland war Philatelie Wermsdorf als größter Käufer und Verkäufer von Briefmarken allen Briefmarkensammlern ein Begriff. Zusammenstellungen von postfrischen und gestempelten Briefmarken aus dem In- und Ausland, sowohl sortiert (Sätze, Themen) als auch unsortiert (X Marken gemischt), wurden in Schreibwarenhandlungen, Briefmarkengeschäften, Kaufhäusern und über Versandhandel angeboten. Zugleich wurde aufgekauft, u. a. auch Kiloware ("kurz gerissen"), An- und Verkaufsanzeigen waren in der Zeitschrift Sammler-Express ? und in anderen Zeitungen und Zeitschriften zu finden.

Daneben, vom einheimischen Sammler oft unbemerkt oder nur am Rande registriert, wurden zahlreiche Abnehmer im westlichen Ausland (Einzelhändler, Versandhandel) beliefert, darunter auch mit Objekten aus dem Dritten Reich, die innerhalb der DDR zumindest offiziell nicht gehandelt oder ausgestellt wurden. Damit trug Philatelie Wermsdorf zur Devisenbeschaffung im Rahmen von KoKo bei. Einen Überblick über diese Tätigkeit gibt der Aufsatz The East German Stamp Trade. Communist Businessmen and Nazi Stamps, auf deutsch Der ostdeutsche Briefmarkenhandel - Kommunistische Gechäftsleute und Nazimarken von John Haag (Volltext in Englisch).

Als Besonderheit im Bereich KoKo war nicht die AG BKK für die Sicherung zuständig, sondern die BV Leipzig der Staatssicherheit.

Der VEB Philatelie Wermsdorf wurde 1986 in die Kunst und Antiquitäten GmbH eingegliedert.






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