Schule mit erweitertem Russischunterricht

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Version 1
Die Mittlere Reife konnte in der DDR auch an einer Schule mit erweitertem Russischunterricht erworben werden. Dabei handelte es sich im Prinzip um eine Polytechnische Oberschule, jedoch gab es Russischunterricht bereits ab der dritten Klassenstufe. Der Unterricht der zweiten Fremdsprache (Englisch) begann ebenfalls zwei Jahre früher als in der "normalen" POS. Weitere Besonderheiten waren der Unterricht in russischer Literatur sowie der Geographieunterricht in der sechsten Klasse, in dem die Geographie der Sowjetunion anhand russischsprachiger Lehrbücher behandelt wurde. Da die Sprachkenntnisse dann schon recht fundiert waren, fand dieser Unterricht oft ausschließlich auf Russisch statt.

An den meisten Schulen mit erweitertem Russischunterricht gab es parallel zu den so genannten "Russischklassen" auch solche, die dem normalen POS-Lehrplan folgten.

In der zehnten Klasse fand die einheitliche Abschlussprüfung der Polytechnischen Oberschule statt, jedoch galten für die Russischklassen strengere Regeln in den Fremdsprachenfächern. Die Prüfung im Fach Russisch wurde als Abiturprüfung behandelt, und ihr Ergebnis floss später in das Abiturzeugnis ein, sofern der Schüler auf die Erweiterte Oberschule wechseln durfte oder eine äquivalente Einrichtung besuchte. Die Fortsetzung des intensiven Russischunterrichts auf der EOS war ausdrücklich erwünscht, jedoch keine Pflicht; wer seine Kenntnisse weiter verbesserte, konnte dann anstelle der schon bestandenen Russisch-Abiturprüfung die Sprachkundigenprüfung (SKP IIa) ablegen.

Die Auswahl der Schüler für den erweiterten Russischunterricht fand in der zweiten Klasse statt und orientierte sich an den bis dahin gezeigten Leistungen. In der Regel war ein Schulwechsel nötig. Es gab keine Verpflichtung, bei sehr guten Noten tatsächlich auf die "Russisch-Schule" zu wechseln. Da diese Schulen aber gemeinhin als Eliteeinrichtungen galten, legten manche Eltern großen Wert darauf, ihre Kinder dort unterzubringen. Oft hatten Absolventen der Schulen mit erweitertem Russischunterricht größere Chancen auf die begehrten EOS-Plätze, da die "Zuteilungsquote" höher war (POS ca. 2 - 4, Russisch-Schule ca. 6 - 9 Plätze pro Klasse, grob geschätzt).






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