Als Berlin-Politik wird die Politik bezeichnet, die Berlin betreffend mit der Niederschlagung Nazi-Deutschlands durch die vier Siegermächte UdSSR, USA, Großbritannien und Frankreich 1945 begann und mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 und der Entscheidung des Bundestages über Berlin als Hauptstadt Deutschlands endete.
Aus den sehr unterschiedlichen Interessenlagen heraus kann man nicht von einer einheitlichen Berlin-Politik sprechen sondern nur von einer jeweils speziellen Berlin-Politik sprechen, die außerdem im Laufe der Zeit von den sich ändernden Rahmenbedingungen in der Ost-West-Auseinandersetzung ebenfalls änderte:
- Berlin-Politik der UdSSR
- mit dem Ziel, ihren Herrschaftsbereich bis zur Elbe auszudehnen,
- Berlin-Politik der West-Alliierten
- mit dem Ziel, West-Berlin als "Insel der Freiheit mitten im Ostblock" und damit ihre Einflußmöglichkeiten in Bezug auf ganz Deutschland zu erhalten,
- Berlin-Politik der DDR
- mit dem Ziel, "das Schaufenster des Westens" auf ihrem Territorium möglichst schnell zu schließen,
- Berlin-Politik der BRD
- mit dem Ziel, Berlin so weit wie möglich als zur Bundesrepublik gehörig zu behandeln und damit ein großes Loch im "eisernen Vorhang" zu erhalten,
- Berlin-Politik des West-Berliner Senats
- mit dem Ziel, das "Bollwerk West-Berlin" mit Hilfe der West-Alliierten auf jeden Fall zu halten und als Hauptstadt im Wartestand zu bestehen,
- Berlin-Politik der westdeutschen und west-berliner Parteien
- mit ihren teilweise recht unterschiedlichen und sich wandelnden Positionen in der Berlin- und Deutschland-Politik.
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