Wandlitz

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Version 1
Wandlitz war und ist ein kleiner Ausflugsort nördlich von Berlin, an der F 109.

Im umgangssprachlichen Gebrauch der DDR war damit aber eher die Waldsiedlung einige Kilometer außerhalb des Ortskerns gemeint, wo sich das "Prominentenghetto" mit den Häusern der SED-Politbüromitglieder befand.

Die Ansiedlung der SED-Führung in einem gesonderten, speziell gesicherten Komplex ging auf einen entsprechenden Politbüro-Beschluss aus den 60er Jahren zurück. Die Waldsiedlung Wandlitz war leichter durch das MfS abzuschirmen als die früher in Berlin-Pankow konzentrierten Stadtwohnungen der Politbüromitglieder.

Die Siedlung hatte seit den 70er Jahren einen eigenen Autobahnanschluss, "getarnt" als Verlängerung der F 273 zur Autobahn Berlin-Stettin. Die typische Fahrtroute der von vielen Volvos gekennzeichneten Wagenkolonne, mit der Erich Honecker und andere Politbüromitglieder zwischen Berlin-Mitte und Wandlitz pendelten, lief innerstädtisch über

  • Greifswalder Straße
  • Klement-Gottwald-Allee (später in "Berliner Allee" umbenannt)
  • Malchow
und der F 2 folgend bis zum Abzweig Bernau/Schwanebeck, von wo aus die Autobahn benutzt wurde. Diese Protokollstrecke wurde vom MfS besonders gesichert, und das Herannahen des Generalsekretärs kündigte sich durch massive Sperrungen an, was im Berufsverkehr besonders unangenehm wirkte. Eine gewisse Rationalisierung und Einsparung von MfS- und VP-Personal an der Strecke nach Wandlitz ergab sich durch die - heute verschwundenen - grauen Schaltkästen, an denen mit dem nötigen Schlüssel die Ampelschaltungen manuell gesteuert werden konnten.

Die SED-Führung wurde in Wandlitz durch einen KoKo-Sonderbetrieb, den SB Letex versorgt. Leiterin war Sigrid Schalck-Golodkowski, MfS-Oberst und OibE, die Ehefrau von Alexander Schalck-Golodkowski. Das Ausstattungsniveau der Häuser in der Waldsiedlung war im Rückblick eher bescheiden, es gab aber Besonderheiten wie z.B. ein Schwimmbad. Eifrigster Nutzer dessen war jeden Morgen Erich Mielke. Die Versorgung der Waldsiedlung mit westlichen Konsumgütern ? kostete zuletzt (1989) etwa 6 Millionen DM pro Jahr. Installations- und Reparaturarbeiten wurden von der "Regiebrigade" des Investbau Hönow ? durchgeführt, ebenfalls ein KoKo-Betrieb (organisatorisch Teil der BERAG).

<Dokument: Wandlitz-Ordnung> folgt






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