BERAG

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Die BERAG (eigentlich BERAG Export-Import-GmbH) in Berlin war eine zur Hauptabteilung I des Bereiches Kommerzielle Koordinierung (KoKo) gehörende Firma. Sie betrieb Vertretergeschäfte sowie Handel mit chemischen Produkten, Kohle, Holz, Bau- und Werkzeugmaschinen.

Die BERAG wurde am 29. November 1978 gegründet. Ihr Firmensitz befand sich in der Friedrich-Engels-Str. 35 in Berlin-Pankow. Ihr unterstellt war die Leitung des Investbau Hönow ?.
Während der Auflösung des Bereiches KoKo wurde die BERAG in KOWIMEX umbenannt.

Westliche Geschäftspartner der BERAG waren z.B. die Firmen Brenntag, IVOTEC oder Degussa-Hüls AG. Enge Beziehungen bestanden zur dänischen SED-Parteifirma Jan Plon A/S ?, die für die BERAG Embargogeschäfte abwickelte. Die Plon A/S ? bzw. ihr Geschäftsführer Jan Plon ? führten Devisenkonten sowohl für die BERAG als auch für Manfred Seidel. Angeleitet wurde die Fa. Plon ? durch den BERAG-Generaldirektor Karl-Heinz Schneider.

Ein Geschäft mit Kriegsmaterial wickelte die BERAG 1981 mit Mercedes-Benz unter Einschaltung des BRD-Autohändlers "Auto-Gruber", München, ab. Dabei wurden etwa 200 bis 250 sandfarben gespritzte Mercedes-LKW angeblich in die DDR geliefert. Wirklicher Empfänger waren aber zahlungskräftige arabische Staaten, darunter eine der damaligen Kriegsparteien am Persischen Golf, Iran oder Irak. Ob Mercedes-Benz den Bestimmungsort der LKW kannte, wurde nie endgültig geklärt; bezahlt wurde die Rechnung durch die BERAG.

Die BERAG stand auch als östlicher Part hinter einigen Importgeschäften, in deren Folge PKW westlicher Marken in die DDR gelangten. Mit dem Oldtimerhandel der Firma Interport hatte sie allerdings nichts zu tun.


In den 80er Jahren hielten mehrere Mitarbeiter der BERAG Kontakt zu westlichen Geheimdiensten, teils mit Wissen der Staatssicherheit als Doppelagenten. Darunter war auch der Direktor bzw. Stellvertretende Generaldirektor, Hans-Joachim Menzel (für das MfS als IMB "Peter Reimann").

In einem Fall wusste das MfS jedoch nichts von der West-Verbindung: So konnte sich der BERAG-Mitarbeiter und Ex-Chef der KuA GmbH, Horst Schuster, 1983 in die BRD absetzen. Dies war neben der Flucht von Günter Asbeck der schlimmste "Verratsfall" im Bereich KoKo und bildete den äußeren Anlass zur Gründung der AG BKK des MfS, die fortan die Abwehrarbeit auch für die BERAG von der HA XVIII/7 übernahm.






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