GENEX Geschenkdienst
Der ständige Devisenmangel der DDR machte erfinderisch: 1957 rief die DDR-Regierung eine Geschenkdienst GmbH ins Leben, kurz GENEX genannt. Über die von Schalcks Bereich KoKo im Ministerium für Außenhandel kontrollierte Firma, die ihre Gewinne an die SED abführte, und ihre Filialen in Dänemark und der Schweiz konnten Bürger westlicher Staaten DDR-Bürgern hochwertige, unerschwingliche Waren aus dem Westen oder auch aus östlicher Produktion schenken, mußten dafür aber in harten Devisen, also in Westwährungen, bezahlen.
Die fast ausschließlich von wohlhabenden Bundesdeutschen genutzte GENEX lieferte ohne Wartezeiten und zu erheblich niedrigeren Preisen als sie in der DDR galten: So kostete der 20.000 DDR-Mark ? teure PKW Wartburg nur rund 9.000 DM. Damit unterlief die GENEX den zum Schein aufrechterhaltenen offiziellen Kurs von 1:1, weswegen über ihre Geschäfte in DDR-Medien wenig berichtet wurde. 1990 wurde die GENEX von der Treuhandanstalt ? übernommen.
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