Die Abkürzung HIM stand für Hauptamtliche Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).
Trotz der scheinbar widersprüchlichen Bezeichnung gab es im MfS eine klare Trennung zwischen Hauptamtlichen und Inoffiziellen Mitarbeitern (IM). Die HIM gehörten zu den Hauptamtlichen Mitarbeitern und nahmen nicht etwa eine Zwischenstellung ein.
HIM hatten ein Dienstverhältnis mit dem MfS und bezogen in der Regel auch eine Besoldung. Im Gegensatz zu den OibE hatten HIM keinen Offiziersdienstrang und meistens überhaupt keinen "militärischen" Dienstgrad. Seit Mitte der 80er Jahre gehörten die HIM aber zum Kaderbestand jener Abteilungen bzw. Hauptabteilungen, die ihre Führungsoffiziere stellten.
HIM arbeiteten im "zivilen Sektor", also an Forschungs- und Bildungseinrichtungen, im Bereich Kommerzielle Koordinierung und in der übrigen Volkswirtschaft, auch in Ministerien und an anderen wichtigen Positionen im Staatsapparat. Die Tätigkeit erfolgte wie bei den OibE unter Legende.
Eine Besonderheit waren die HFIM, Hauptamtliche Führungs-IM; dies waren HIM, die ihrerseits (mglw. mehrere) IM führten. Sie übernahmen also gewissermaßen die Rolle des Führungsoffiziers, was aber den internen Richtlinien des MfS widersprach. Im Laufe der 80er Jahre wurden daher fast alle HFIM von ihren Führungsaufgaben entbunden - oder aber als Hauptamtliche Mitarbeiter eingestellt.
Beispiele für HIM waren Ruth Lerche oder auch Klaus-Dieter Uhlig (HIM "Henry"). Im Falle Uhligs war selbst sein unmittelbarer Vorgesetzter, der OibE Alexander Schalck-Golodkowski, nicht über dessen genauen Status informiert - ein ideales Beispiel für die MfS-interne Konspiration, die bei den HIM besonders strikt beachtet wurde:
- aus einem Treffbericht der AG BKK: (Schalck:) "Du als Offizier des MfS musst dort bleiben, wo wir dich haben wollen!" ... (Uhlig:) "Ha, ha, - Offizier des MfS!"
(Quelle: HIM "Henry" an Major Jarschel, Treffbericht vom 8.12. 1987, BStU, Zentralarchiv/ZA, AIM 7735/91, Teil II, Band 5, S. 384)
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