Protokollstrecke

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Version 2
Die Protokollstrecke war die typische Fahrtroute eines PKW-Konvois der DDR-Führung: In den meisten Fällen ist damit die Fahrtstrecke zwischen der Waldsiedlung Wandlitz und den Dienstsitzen in Berlin-Mitte gemeint.

Die typische Fahrtroute der von vielen Volvos gekennzeichneten Wagenkolonne, mit der Erich Honecker und andere Politbüromitglieder zwischen Berlin-Mitte und Wandlitz pendelten, lief innerstädtisch über

  • Greifswalder Straße
  • Klement-Gottwald-Allee (später in "Berliner Allee" umbenannt)
  • Malchow
und der F 2 folgend bis zum Abzweig Bernau/Schwanebeck, von wo aus die Autobahn benutzt wurde. Diese Protokollstrecke wurde vom MfS besonders gesichert, und das Herannahen des Generalsekretärs kündigte sich durch massive Sperrungen an, was im Berufsverkehr besonders unangenehm wirkte. Eine gewisse Rationalisierung und Einsparung von MfS- und VP-Personal an der Strecke nach Wandlitz ergab sich durch die -heute verschwundenen- grauen Schaltkästen, an denen mit dem nötigen Schlüssel die Ampelschaltungen manuell gesteuert werden konnten.

Die SED-Führung wurde in Wandlitz durch einen KoKo-Sonderbetrieb, den SB Letex versorgt, unter der Regie von MfS-Oberst Gerd Schmidt. Leiterin war Sigrid Schalck-Golodkowski, MfS-Oberst und OibE, die Ehefrau von Alexander Schalck-Golodkowski. Das Ausstattungsniveau der Häuser in der Waldsiedlung war im Rückblick eher bescheiden, es gab aber Besonderheiten wie z.B. ein Schwimmbad. Eifrigster Nutzer dessen war jeden Morgen Erich Mielke. Die Versorgung der Waldsiedlung mit westlichen Konsumgütern ? kostete zuletzt (1989) etwa 6 Millionen DM pro Jahr. Installations- und Reparaturarbeiten wurden von der "Regiebrigade" des Investbau Hönow ? durchgeführt, ebenfalls ein KoKo-Betrieb (organisatorisch Teil der BERAG). Sicherheitsverantwortlicher war Oberst Günther Hummitzsch. Insgesamt gab es ca. 650 Mitarbeiter und 140 Mann Bewachung auf 21 Postenbereichen durch das Wachregiment.


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