Um einige Staatsmänner und Parteivorsitzende wurde ein besonderer Personenkult ? betrieben. Der Personenkult um Stalin nahm dabei besondere Ausmaße an. Nicht nur in der UdSSR, sondern in allen sozialistischen Ländern wurde bis 1953 der Personenkult um Stalin betrieben: Der Stalinkult hatte sich auch in der DDR manifestiert.
So standen Stalindenkmäler u.a. in der Stalinallee (später umbenannt Karl-Marx-Allee ?), Unter den Linden (beides Ost-Berlin), in der Stalinstadt (später Eisenhüttenstadt), in Dresden, Freital u.a.
Als der geniale Führer und Lehrer der Partei, der große Stratege der sozialistischen Revolution, Heerführer und Freund aller Menschen (eine der offiziellen Formulierungen) 1953 starb, setzte bald eine Abkehr vom Stalinkult ein. Höhepunkt war die Geheimrede Nikita Chrustschow ?s auf dem XX. Parteitag der KPdSU 1956, in der die Untaten und der Personenkult ? angeprangert wurden. Diese Rede wurde in der DDR nie veröffentlicht, dafür aber irritierender Weise in den Westmedien. Walter Ulbricht erklärte daraufhin kurz und bündig "Stalin ist kein Klassiker des Sozialismus", mit den Erscheinungen des Personenkultes (auch in der DDR) wurde sich aber nicht näher auseinandergesetzt, weitergehende Diskussionen waren ausdrücklich unerwünscht.
Erst 1961 wurden quasi über Nacht alle Stalindenkmäler aus der Öffentlichkeit entfernt, Straßen und Plätze wieder umbenannt und Stalins Name fortan in der Geschichte totgeschwiegen. Einzig in der heroischen Geschichtsdarstellung um den Zweiten Weltkrieg fand er noch unvermeidlicherweise Erwähnung.
Ein Beispiel liefert folgendes Gedicht von Johannes R. Becher:
An Stalin
Du schützt mit deiner starken Hand
den Garten der Sowjetunion.
Und jedes Unkraut reißt du aus.
Du, Mutter Rußlands größter Sohn,
nimm diesen Strauß.
Nimm diesen Strauß mit Akelei
zum Zeichen für das Friedensband,
das fest sich spannt zur Reichskanzlei.
Der Parteidichter Kurt Bartel ? (KuBa) hat ähnlich unerträgliche Lobeshymnen abgeliefert.
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