Als Aktivist wurde der Werktätige in der DDR bezeichnet, der auf Grund eines hohen Staats- und Arbeitsbewusstseins außerordentliche Leistungen vollbrachte oder als Rationalisator, Neuerer oder Erfinder im sozialistischen Arbeitsprozess hervortrat. Er konnte dafür mit dem Ehrentitel Aktivist ausgezeichnet werden. Das sollte beispielgebend auf andere Werktätige wirken, dieser Vorbildleistung nachzueifern. Für wiederholte und besondere Leistungen wurden dann solchen Werktätigen entsprechend einer dafür erforderlichen besonderen Qualitätsbeurteilung solche Titel verliehen, wie Aktivist der sozialistischen Arbeit, Verdienter Aktivist, Verdienter Erfinder, Verdienter Arzt des Volkes, Verdienter Lehrer des Volkes, Held der Arbeit, innerhalb eines Planungsabschnittes wandelte sich dann der Titel mitunter zu Aktivist des Fünfjahrplanes, A. des Siebenjahrplanes, besonders wenn es zur vorzeitigen Erfüllung der gestellten Planaufgaben durch die Arbeitsleistungen kam. Um auch die Jugend zu erreichen beim Wettbewerb um gute Produktionsergebnisse, war dann auch Hervorragender Jungaktivist als Ehrentitel in der Rangordnung der besonderen Auszeichnungen zu finden. Mit der Aktivistennadel war auch immer ein ausgehändigter Geldbetrag unterschiedlich festgesetzter Höhe verbunden. Hatte sich ein Kollektiv besondere Verdienste im Arbeitsprozess erworben, wurde diesem der Titel Kollektiv der sozialistischen Arbeit verliehen. Einfache Geldprämien ohne Verleihung eines Titels gehörten zur Stimulierung des Wettbewerbs im Produktionsablauf und wurden regelmäßig am 1. Mai und 7. Oktober, dem Jahrestag der DDR, bzw. zu den entsprechenden Ehrentagen, Tag des Lehrers am 12. Juni d.J. oder Tag des Gesundheitswesens am 11. Dezember, vergeben, so dass diese Geldleistungen schon bald als selbstverständlich von den meisten erwartet wurden, wodurch die konkrete Wettbewerbsabsicht stark verwässert wurde und sich vom eigentlichen Ziel der Leistungsstimulierung immer mehr entfernte.
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