Alexander Abusch wurde am 14.2. 1902 in Krakau als Sohn eines Kutschers und späteren Kleinhändlers geboren. Die Familie siedelte im gleichen Jahr nach Nürnberg über, mit 14 Jahren begann Alexander dort eine Kaufmannslehre, nachdem er seine Schule abgeschlossen hatte. 1918 trat er der Freien Sozialistischen Jugend, dann dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands bei und war von 1921 bis 1934 Redakteur und später Chefredakteur verschiedener kommunistischer Zeitungen in Bayern, Thüringen, im Ruhrgebiet, in Berlin und im Saarland. Unter dem Pseudonym Ernst Reinhardt entlarvt er die bayrisch-faschistische Reaktion, nimmt an den revolutionären Kämpfen in Mitteldeutschland teil und muss daher 1923 vor einem für ihn drohenden Hochverratsprozess fliehen. Verstärkt engagiert er sich für die politische Arbeit im Bund Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller, dessen Mitglied er wurde. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland war A. gezwungen, ins Exil zu gehen. So ging er zunächst nach Frankreich, später nach Mexiko. Er wird Mitherausgeber des Braunbuches über den Reichstagsbrand und Hitlerterror, das 1933 in Paris erschien. Ab 1934 arbeitet er als Chefredakteur der Zeitschriften Unsere Zeit und Gegenangriff unter dem Pseudonym Ernst Bayer, beide erscheinen in den Jahren 1933 und 1934 in Paris, ebenfalls ist er am Erscheinen der Arbeiterzeitung von 1934 bis 1935 in Saarbrücken und der illegal erschienenen Roten Fahne beteiligt. Letztere erscheint von 1934 bis 1939. Bei Kriegsausbruch wird A. in Frankreich interniert. Ihm gelingt 1941 durch seine Kontakte zur Résistance die Flucht nach Mexiko, wo er als Chefredakteur der von 1942 bis 1946 in Mexiko City erscheinenden politisch-literarischen Monatsschrift Freies Deutschland arbeitet. Freies Deutschland war das Organ der antifaschistischen Bewegung Freies Deutschland in Mexiko. Nach seiner Rückkehr 1946 war er als führender Funktionär an der Entwicklung einer demokratischen und sozialistischen deutschen Kultur beteiligt. An der Seite von Johannes Robert Becher ? übte er die Funktion des Bundessekretärs des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands aus. Von 1954 bis 1956 fungiert er als Stellvertretender Minister für Kultur der DDR, 1956 Staatssekretär und 1958 schließlich als Minister für Kultur. Schon 1949/50 war er Mitglied der Provisorischen Volkskammer, 1958 erneut Mitglied der Volkskammer und Vorsitzender der Fraktion des Kulturbundes der DDR, deren Mitglieder bei jeder Volkskammerwahl eigene Kandidaten zum Parlament einbringen durften. Von 1961 bis 1971 als Stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates weiterhin für Kultur verantwortlich. 1972 zum Vizepräsidenten des Kulturbundes aufgestiegen, übernahm er dann 1976 dort das Amt des Ehrenpräsidenten. Er verstarb am 27. Januar 1982 und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.
Abusch war nicht nur als Politiker, sondern auch als Schriftsteller aktiv. Von ihm wurden eine Reihe Aufsätze und Reden zu kulturpolitischen Diskussionen veröffentlicht, aber auch Gedichte sowie kürzere Prosa in Form von Erzählungen verfasste er 1926 unter dem Titel Der Kampf vor den Fabriken. Seine literarische Tätigkeit beschränkte sich aber meistenteils auf journalistischem Gebiet.
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