Günter Schabowski (* 4. Januar 1929 in Anklam). 1950 Mitglied der FDJ, 1952 der SED. 1945-1967 in Gewerksschaftszeitungen tätig, zuletzt ab 1953 als Stellv. Chefredakteur der "Tribüne". 1967-1968 Studium in Moskau, seit 1968 stellvertretender und seit 1978 Chefredakteur des Zentralorgans der SED "Neues Deutschland", seit 1985 SED-Bezirksvorsitzender von Berlin und Mitglied im Politbüro.
Mit seinem Einsatz als 1. Sekretär der Bezirksleitung der SED in Berlin wurde Schabowski zugleich Vorsitzender der Bezirkseinsatzleitung (BEL) Berlin.
Der Vorsitzende der Bezirkseinsatzleitung unterstand nach den Führungsgrundsätzen des NVR direkt dem Generalsekretär des ZK des SED und Vorsitzenden des NVR.
Auf Grund dieser Position gehörte Schabowski zu den Personen, die am besten über die Lage an der Staatsgrenze in Berlin informiert waren.
Vom Kommandeur des Grenzkommandos Mitte, Generalmajor Wöllner, erhielt er stets die Meldungen über entsprechende Vorkommnisse.
Weitere Informationen zur Lage an der Staatsgrenze bekam er vom MfS und von der Volkspolizei.
Nach der Ablösung Erich Honeckers war Schabowski eine wichtige Person im Politbüro unter Egon Krenz.
Er leitete die Pressekonferenz am 9. November 1989. Dort wurde unter anderem das modifizierte Reisegesetz vorgestellt. Auf die Frage eines Journalisten, ab wann denn dies gelte, antwortete er "ab sofort". Der sofort folgende Ansturm der Ost-Berliner leitete den Fall der Mauer ? ein.
- Literatur:
- Günter Schabowski: Das Politbüro, Ende eines Mythos, Eine Befragung, herausgegeben von Frank Sieren und Ludwig Koehne, Rowohlt Taschenbuch, rororo Aktuell 12888, Reinbeck bei Hamburg 1990, ISBN 3499128888
- Günter Schabowski: Der Absturz, Rowohlt Berlin Verlag, 1991, ISBN 3871340103
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