Die Insel Hiddensee ist westlich von Rügen diesem wie ein Wellenbrecher vorgelagert. In Nord-Süd-Richtung 17 km lang, aber bei 18,6 km2 Flächeninhalt nur wenig mehr als 1 km breit, an der schmalsten Stelle sogar nur 125 Meter. Hiddensee ist besonders sturmflutgefährdet, da es den nördlichen und westlichen Winden offen ausgesetzt ist. Der Nordteil der Insel ist der pleistozäne Stauchmoränenklotz des Dornbusch mit einer Fläche von 3,5 km². Auf dem Bakenberg (72m ü.d.M.) befindet sich der Leuchtturm der Insel, eine Art Wahrzeichen. Wallensteins Truppen hatten 1628 während des Dreißigjährigen Krieges den gesamten Dornbuschwald niedergebrannt. Er ist bis heute wieder aufgeforstet worden. Um der Abtragung des Dornbusches durch das Meer entgegenzuwirken, ist gegen Westen ein Steinwall und eine Schutzmauer errichtet worden. Vom Dornbusch aus bietet sich ein einzigartiger Blick auf die Bodden und Höhenzüge der Insel Rügen. Bei guter Sicht sind auch die fernen Kirchtürme von Stralsund und Barth zu sehen sowie der Leutturm von Darßer Ort, und sogar bis zur Steilküste der dänischen Insel Möen ist mitunter die Sicht möglich. Dem Dornbusch schließt sich das 15 km lange in den letzten 8000 Jahren aus Strandwällen aufgebaute und verdünte Hiddenseer Flachland an. Es verläuft sich dann in der Dünenlandschaft des Gellen. Die Hauptorte der Insel sind Kloster, Vitte und Neuendorf. Kloster geht auf eine 1297 erfolgte Klostergründung zurück, damals befand sich das Gebiet in dänischem Besitz (1168-1325). Das Kloster wurde, wie so viele nach Luthers Reformation, 1536 aufgelöst. Von diesem Kloster ist jedoch nur noch ein Torbogen erhalten. Auf dem Friedhof von Kloster hat Gerhart Hauptmann (1862-1946) seine letzte Ruhestätte gefunden. Vitte ist von einem hansischen Heringsanlandeplatz (Vitt) abgeleitet, von denen es damals mehrere an der Ostseeküste gab. Neuendorf ist erst um 1700 entstanden, ist also noch verhältnismäßig neu. Nach 1880 wurde Hiddensee von Künstlern entdeckt und entwickelte sich zum Erholungsgebiet für diese. Der Maler Oskar Kruse, der Dramatiker Gerhart Hauptmann, die Schauspielerin Asta Nielsen unterhielten dort sogar eigene Häuser. 1990 wurde die Insel Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Auch zu DDR-Zeiten gab es auf der Insel keinen Autoverkehr.
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