Werner Lamberz (*14.4.1929, +6.3.1978)
Mitglied des Politbüro der SED
Geboren im Rheinland als Sohn eines Maures, besuchte Lamberz von 1941 bis 1944 die Nationalpolitische Erziehungsanstalt (Napola) Ordensburg Sonthofen. Während eines Ferienaufenthalts 1944 versteckten ihn KPD-Genossen seines Vaters bis zum Kriegsende.
Nach dem Krieg begann Lamberz eine Lehre als Heizungsbauer, die er 1946 in Luckenwalde fortsetzte, als er mit seinem Vater in die SBZ übersiedelte; 1946 trat er in den FDGB ein, 1947 wurde er Mitglied der SED und der FDJ; 1947 Kreisvorsitzender der FDJ in Luckenwalde und 1949 Mitglied der Landesleitung von SED und FDJ in Brandenburg. 1950 studierte er an der Landesparteischule der SED in Schmerwitz und blieb dort bis März 1951 als Assistent und hauptamtlicher Parteisekretär. Im selben Jahr war er an der Vorbereitung der Weltfestspiele der Jugend und Studenten beteiligt und anschließend als Sekretär für Agitation und Propaganda des FDJ-Landesvorstands Brandenburg tätig.
Von August 1952 bis August 1953 besuchte Lamberz die Komsomol-Hochschule in Moskau und wurde anschließend in verschiedenen Funktionen als Sekretär des Zentralrats der FDJ eingesetzt, bis er 1963 Kandidat des ZK der SED wurde und bis 1966 hauptamtlich in der Agit-Kommission unter Albert Norden arbeitete. 1967 wurde er Sekretär für Agitation und Propaganda beim ZK der SED und Abgeordneter der Volkskammer, 1969 Mitglied des Präsidiums des Nationalrats der Nationalen Front. 1970 wurde Lamberz dann als Kandidat in das Politbüro der SED ? aufgenommen und 1971 zum Mitglied befördert.
Werner Lamberz galt als "Kronprinz" von Erich Honecker. Da er als Vertreter einer liberaleren und weltoffeneren Richtung innerhalb der SED galt, knüpften sich Hoffnungen an seine Person, die durch seinen tödlichen Hubschrauberabsturz in Libyen enttäuscht wurden. Sein Tod löste Gerüchte aus, der Unfall wäre von der Stasi arrangiert worden, doch für diese Gerüchte gibt es keine Bestätigung.
|