Institut zur Vorbereitung auf das Auslandsstudium/Diskussion

Version 4
Ich kann das im Wesentlichen alles bestätigen (war vorgeschlagen für Physik/Moskau) - lediglich kleinere Hinweise:

  • Der Artikel liest sich für den unbefangenen Leser so, als ob man sich da (wie heute) nett bewirbt - und dann typischerweise genommen wird - oder auch nicht: Dem war natürlich nicht so! In meinem Fall wurde ich gefragt, ob ich ... - und mußte dann Zeugnisse und diese üblen Fragebögen (waren sie Mitglied der Organisation Todt?) ausfüllen. - Offiziell habe ich nie etwas erfahren: Von dem Lehrer, der mich aufforderte, die Unterlagen abzugeben, erfuhr ich (ich nervte den zu viel) irgendwann: "Jung, vergiss das nun mal!" (Fast schon ein Erlebnisbericht)
    • Will sagen: Irgendwie muss da ein Satz rein, dass man sich da eben nicht mal eben so bewerben konnte.

  • Sicher mit den 8 Monaten?
    • Die verkürzte Armeezeit war für mich ein starkes Argument (im "Wissen", dass ich eh kürzer diene, verpflichtete ich Depp mich zu drei Jahren ...)
    • Auf 8 Monate kommt meine Erinnerung nicht: Drei oder (wahrscheinlicher) sechs Monate - so nach dem Hörensagen.

-- MartinEbert ? (am 29.06.2004)


Na das ist ja ein Knaller, der Herr E. war auch mal an ABF/IVA interessiert! Es wäre aber auch nicht so weit gewesen nach Hause, newor? Im Ernst: Es war schon ziemlich Mist, am Wochenende die Heimfahrten, und dann zurück in das elende Rote Kloster!! Manche von uns haben immer wieder geheult. Es sind x Leute verrückt geworden (abgesehen von "normalen" Deformationen). 4 Mann auf jeder Zelle (=besserer Ausdruck als "Zimmer") = 15 qm waren unerträglich. Und dann pauken.

Immerhin zahlte man nur 25% der schon lächerlichen DR-Fahrpreise. 6,50 waren das m.W. Halle-Berlin. Aber zurück zum Thema:

Das mit der Armee wurde natürlich eher unter der Hand weitergegeben, erst nach erfolgreicher Bewerbung = Annahme gab es eine Info. Verständlich, sonst wäre der Ansturm größer und der Aufwand für die Ablehnungen riesig gewesen. Die es wussten, sagten nichts, weil

  • entweder staatlicherseits damit befasst (dann durften/sollten sie es nicht)
  • oder als Absolventen: Dann war es besser, nicht damit anzugeben. War schließlich ein unerhörtes Privileg, die Bedeutung kann wohl nur der DDR-Bürger ermessen, der es mitgemacht hat.
Es gab dazu ein Infoblatt, das ich auch noch habe. Da steht es schwarz auf weiß, zumindest für die 80er Jahre waren es m.W. 8 Monate. Aber Sie haben mich jetzt verunsichert, vielleicht finde ich es in meinem Chaos.

Zur Bewerbungsfrage: Das war in der 2.Hälfte der 80er nicht mehr so wild, weil weniger Leute sich aufs Rote Kloster einlassen wollten. Meine Eltern wollten auch nicht, dass ich's mache. Mein Vater wusste (auch den Termin) die DDR-Beerdigung im voraus und hat mich gewarnt, aber ich dachte die Mauer steht ewig (klar). Drum wollte ich Reisekader werden. Kurz danach ging's einfacher über Ungarn. Gruß -- Mitautor-Harry T. (am 30.06.2004)

......

Hinsichtlich des erwähnten überdurchschnittlichen Staatsbürgerkundeunterricht habe ich eine etwas andere Erinnerung:

Wir hatten nur eine Stunde pro Woche (Normaldosis) und für mehr war auch absolut keine Zeit. Der Leistungsdruck war verglichen mit einer normalen Abiturausbildung extrem. Allerdings hatte Ende der 1980er Jahre der frühere Ethusiasmus schon merklich nachgelassen und die Nachfrage nach Auslandsstudium war bei den Abiturienten nicht mehr so groß.

Vauen 27.07.2004






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