Die Filmfabrik Wolfen als Stammsitz des VEB Fotochemisches Kombinat Wolfen entstand nach dem Krieg aus der Wolfener Fabrik der IG Farben. Anfangs firmierte man unter dem bekannten Markenzeichen Agfa, bis es in den 60er Jahren zum Markenstreit mit dem westdeutschen Pendant kam. Daraufhin führte man die neue Marke ORWO ? (ORiginal WOlfen) ein.
Agfa Wolfen war die bedeutendste Filmfabrik Europas. Dort wurde der erste praktikable Mehrschichten-Farbfilm der Welt erfunden.
ORWO Wolfen wurde nach dem Krieg teilweise demontiert. Der Betrieb hatte 15.000 Beschäftigte, davon 8000 Frauen, und war damit der Betrieb mit dem größten Frauenanteil in der DDR. Das Kombinat wurde ab den 70er Jahren durch eine Frau, die Generaldirektorin Dr. Brunhild Jaeger geleitet.
Der Sitz der Kombinatsleitung befand sich im ehemaligen Hauptgebäude der Sparte III der IG-Farben in Wolfen. Dieses Gebäude ist architektonisch außergewöhnlich. Das Gebäude steht leer; der heutige Eigentümer Preiss-Daimler hat keine Verwendung.
|