GSSD

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Die GSSD = Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland
bildete sich aus den zurückgebliebenen Sowjetischen Streitkräften, die sich ab 1944 von der Ostgrenze Deutschland bis zur Elbe vorkämpften. Später eroberten sie, vor den Amerikanischen Streitkräften, die damalige Reichshauptstadt Berlin. Nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 wurde dann am 29. Mai 1945 die 1. Belorussische Front in "Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland" (GSBT) umbenannt. Später hieß diese Gruppe dann GSSD.

Nirgendwo anders waren so viele sowjetische Soldaten außerhalb der Grenzen der UdSSR stationiert wie in der DDR.

Die GSSD bestand 1991 noch aus 6 Armeen und 24 Divisionen. Die meisten Garnisonen und Truppenübungsplätze befanden sich in Brandenburg. Im südlich von Berlin gelegenen Wünsdorf befand sich der Stab der GSSD. Insgesamt gab es in der GSSD bis zu 500.000 Soldaten u. Offiziere.

Zum Höhepunkt des kalten Kriegs bestand sie aus modernster Technik (u.a. Nuklearwaffen). Die GSSD bestand u.a aus vielen Panzerverbänden bestand (besonders nahe der Grenze zur BRD), als Reaktion auf Offensivwaffen der NATO. Man bezeichnete die GSSD auch als Sperrspitze des Warschauer Vertrages. Die GSSD war der NVA und anderen bewaffneten Organen der DDR immer übergeordnet.

Doch Gorbatschow realisierte, dass nun auch ein Bedrohungspotential von der NATO ausgeht, da nun die NATO den Armeen des Warschauer Vertrages technisch überlegen war. Von nun an war die GSSD/WGT stärker defensiv ausgerichtet, d.h. sie war für einen Angriff der NATO gegen den Warschauer Vertrag vorbereitet. Dies hatte Truppenabzug und Strukturänderungen in der GSSD zur Folge. (So zogen schon 1989 mehrere Panzereinheiten aus der DDR ab)

Als dann 1989 die Mauer fiel, ergab sich für die GSSD eine neue Situation: Der Bündnispartner DDR verschwand schrittweise. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag regelte dann unter anderem den Abzug der sowjetischen Truppen bis zum Jahresende 1994. So mussten dann neben der Truppe auch Millionen Tonnen von Munition, sowie Panzer, Haubitzen usw. in die UdSSR zurückverlegt werden. Die größte Truppenverlegung zu Friedenszeiten in der Geschichte des Militärwesens begann 1991.

Zu diesem Zeitpunkt befanden sich in GSSD (nun WGT genannt) :

  • 337.800 Soldaten
  • 208.400 Zivilangestellte
  • 4116 Kampfpanzer
  • 7948 gepanzerte Fahrzeuge
  • 3578 Artilleriesysteme
  • 623 Flugzeuge
  • 615 Hubschrauber
  • 94.129 Kfz
  • sowie 2,6 Mill. Tonnen materielle Mittel (darunter 677.000 Tonnen Munition)
Für den Abzug wurde der Seeweg (Rostocker Hafen ?, Hafen Mukran auf Rügen) und der Schienenweg über Polen genutzt.

Der Abzug wurde verkompliziert, da in diese Zeit der Zerfall der Sowjetunion fiel. Trotzdem wurde der Abzug schon Ende August 1994 abgeschlossen. Nach der Abschiedsfeier in Wünsdorf (11.06.1994) und im Treptower Park in Berlin (31.08.1994) verließ dann der letzte russische Soldat offiziell deutschen Boden.

Die GSSD/WGT hinterließ etliche leerstehende Kasernen, hunderte Hektar von teilweise bodenverseuchten Truppenübungsplätzen und Schießplätzen. Davon nutzt die Bundeswehr nur einen kleinen Teil. Viele ehemalige Kasernen wurden im Rahmen von Konversionsprojekten abgerissen oder saniert. Einige Liegenschaften befinden sich inzwischen in katastrophalem Zustand.


Siehe auch:

-- Bücher --

  • Roter Stern über Deutschland. Sowjetische Truppen in der DDR. ISBN 3861532468






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