Klasse

Nutzungsrecht für diesen Artikel:
Der Nutzer erhält das Recht zur privaten Nutzung dieses Artikels entsprechend UHG.
Jede weitere Verwertung im Sinne des UHG ist ohne schriftliche Zustimmung nicht zulässig,
Ausdrücklich sind auch Übernahmen in andere Enzyklopädien (z.B. Wikipedia) nicht zulässig!

Nach der marxistisch-leninistischen politischen Ideologie der SED, die sich im Wesentlichen auf die Lehren von Karl Marx in ihrer Auslegung durch Lenin berief, bestünde die menschliche Gesellschaft aus sozialen Klassen sowie aus Schichten ?.

Die marxistisch-leninistische Lehre vom Verhältnis der sozialen Klassen, von ihren Gemeinsamkeiten und Gegensätzen (vgl. Klassenkampf), bildete einen "Eckpfeiler" des gesamten Marxismus-Leninismus - die Klassentheorie.

Demnach wäre eine (soziale) Klasse:
    "eine Menschengruppe als wesentlicher Bestandteil der Sozialstruktur einer Klassengesellschaft. (...) 'Als Klassen bezeichnet man große Menschengruppen, die sich voneinander unterscheiden nach ihrem Platz in einem geschichtlich bestimmten System der gesellschaftlichen Produktion, nach ihrem (größtenteils in Gesetzen fixierten und formulierten) Verhältnis zu den Produktionsmitteln, nach ihrer Rolle in der gesellschaftlichen Organisation der Arbeit und folglich nach der Art der Erlangung und der Größe des Anteils am gesellschaftlichen Reichtum, über den sie verfügen.

Klassen sind Gruppen von Menschen, von denen die eine sich die Arbeit einer andern aneignen kann infolge der Verschiedenheit ihres Platzes in einem bestimmten System der gesellschaftlichen Wirtschaft' (Lenin ...).

Zur Charakterisierung einer Klasse müssen alle diese Merkmale in ihrem Zusammenhang und in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit beachtet werden. Dabei ist die Stellung zu (und das Eigentum an) den wichtigsten Produktionsmitteln von grundlegender Bedeutung. In den Eigentumsverhältnissen an den (...) Produktionsmitteln wurzelt die ökonomische Stellung einer sozialen Klasse und (...) ihre politische Macht."

    (Quelle: Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Soziologie, Dietz Verlag, Berlin 1969)


Nach Marx' Ansicht war "die erste Gesellschaftsformation, die Urgemeinschaft", eine "klassenlose Gesellschaft, deren Grundlage das gemeinsame Eigentum an den Produktionsmitteln und die gemeinsame Arbeit aller Mitglieder der Gesellschaft" war. Durch die Entwicklung der Produktivkräfte wurde demnach ein Mehrprodukt möglich, dessen Aneignung wiederum zum Privateigentum an den Produktionsmitteln führte - dadurch seien Klassen entstanden und die Ausbeutung.


Nach der offiziellen Darstellung gab es in der DDR zwei Klassen: Die der Arbeiter und die der Bauern (bzw. Genossenschaftsbauern).

Während im Kapitalismus die "unversöhnlichen Klassengegensätze" fortbestünden, sei in der sozialistischen Gesellschaft der DDR an die Stelle des Klassenkampfes ein Bündnis zwischen den Klassen der Arbeiter und Bauern getreten - wohlgemerkt nach "Abschaffung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen" und Wegfall der "Ausbeuter" als Klasse (d.h. der Kapitalisten oder der so genannten Bourgeoisie).

Die DDR-Gesellschaft (vgl. Entwickelte Sozialistische Gesellschaft ?) war also nach SED-Darstellung keine klassenlose Gesellschaft, allerdings eine Gesellschaft ohne Klassenkampf. Die "nächsthöhere" Gesellschaftsformation wäre der Kommunismus gewesen, in welchem nicht nur die Klassengegensätze, sondern auch die Klassen selbst aufgehoben wären.






Konzeptionsgemäß (Das Wiki-Prinzip) arbeiten viele Autoren gemeinsam am DDR-Lexikon. Artikel könnten Fehler enthalten oder Rechte Dritter verletzen. Sämtliche Verletzungen der Rechte Dritter gehen zu Lasten des jeweiligen Autoren. Der Betreiber sichert zu, dass er Artikel, die Rechte Dritter verletzen, nach Aufforderung löscht.
Nutzungsrecht: Der Nutzer erhält das Recht zur privaten Nutzung entsprechend UHG. Jede weitere Verwertung im Sinne des UHG ist ohne schriftliche Zustimmung nicht zulässig.