Marxismus-Leninismus

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Absatz 2Absatz 2

Der Marxismus-Leninismus wurde von seinen führenden Vertretern ''die wissenschaftliche Weltanschauung der Arbeiterklasse'' genannt und war für [[kommunistische Partei]]en und damit auch für die [[SED]] verbindlich. In der DDR war der Marxismus-Leninismus wegen der führenden Rolle der SED in [[Staat]] und [[Gesellschaft]] die  ''allein gültige Staatsideologie''.

Der Marxismus-Leninismus wurde von seinen führenden Vertretern ''die wissenschaftliche Weltanschauung der Arbeiterklasse'' genannt und war für [[kommunistische Partei]]en und damit auch für die [[SED]] verbindlich. In der DDR war der Marxismus-Leninismus wegen der führenden Rolle der SED in [http://de.wikipedia.org/wiki/Staat Staat] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft Gesellschaft] die  ''allein gültige Staatsideologie''.


Als Marxismus-Leninismus (ML) werden die von Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir I. Lenin begründeten Lehren mit ihren weltanschaulichen, philosophischen, ökonomischen, sozialwissenschaftlichen und politischen Inhalten bezeichnet. Sein ursprünglicher Begründer Karl Marx ging von philosophischen Fragen (Kant, Hegel, Auseinandersetzung mit Feuerbach) aus und bemühte sich um die Integration sozioökonomischer Probleme (Kapital und Mehrwert etc.).

Der Marxismus-Leninismus wurde von seinen führenden Vertretern die wissenschaftliche Weltanschauung der Arbeiterklasse genannt und war für kommunistische Partei ?en und damit auch für die SED verbindlich. In der DDR war der Marxismus-Leninismus wegen der führenden Rolle der SED in Staat und Gesellschaft die allein gültige Staatsideologie.

Ein wesentliches Merkmal des Marxismus-Leninismus, das ihn laut Bekenntnis seiner Begründer von allen anderen philosophischen Lehren unterschied, war die praktische Bedeutung, d.h. seine unmittelbare Anwendbarkeit. Marx, Engels und Lenin schufen nicht nur eine bemerkenswert umfassende Erklärung der Welt.

Der ML war gleichzeitig als direkte Handlungsanleitung gedacht; die primäre Zielsetzung aus Sicht seiner Gründer war die sozialistische Revolution. Die konkreten theoretischen Grundlagen für die Durchführung der Revolution und die Rahmenforderungen für den anschließenden Aufbau des Sozialismus stammten von Lenin. Sie bildeten "Fortentwicklungen" oder Präzisierungen von Marx' Ideen z.B. zur Diktatur des Proletariats.

  • Zitat:
"Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern!" (Karl Marx)
Dieses Zitat prangte in goldenen Lettern in der Eingangshalle der Humboldt-Universität/Erlebnisbericht.

Der Marxismus-Leninismus war im Selbstverständnis und in seinen Auswirkungen also bei weitem nicht nur Philosophie, sondern ein universelles Konzept des Weltverständnisses samt abgeleiteter "Gesetzmäßigkeiten" für die Wissenschaften, bis hin zu konkreten Regeln für das menschliche Verhalten. Oberste Zielstellung war dabei immer die Verbesserung der Lebensumstände der arbeitenden Menschen (Arbeiterklasse).

Wegen der umfassenden Aussagekraft und Wirkung war der Begriff Weltanschauung angebracht. In der revolutionären Praxis - und aus Sicht der SED fand diese in der DDR alltäglich statt - gab es dafür die gebräuchliche Bezeichnung der (politischen) Ideologie ?.


Der Marxismus-Leninismus in der DDR trug oftmals unverkennbar religiöse Züge. Einerseits mag das daran gelegen haben, dass sich altgediente oder neu gewonnene Kommunisten auf die Kernaussage, auf die Zielstellung eines besseren Lebens für die Arbeiter bezogen, ohne sich eingehend mit den philosophischen und theoretischen Hintergründen zu befassen. Eine solche Einstellung war akzeptiert und z.B. mit einiger Sicherheit auch bei Erich Honecker vorherrschend (er überließ diffizile ideologische Fragen meist Kurt Hager).
Dies war die eine Variante des gewissermaßen "aus dem Bauch heraus" praktizierten Marxismus-Leninismus.

Andererseits war die philosophische Grundlage der "wissenschaftlichen Weltanschauung" nur wenig tragfähig. Selbst wenn man den ML-Definitionen von Materie und Bewusstsein folgte und die "Hauptfrage" nach deren Verhältnis zueinander als zentrales Kriterium akzeptierte, reduzierte sich bei genauerem Hinsehen das Definitionsgebäude doch auf eine Glaubensfrage.

Denn da es an zwingenden philosophischen - und überhaupt wissenschaftlichen - Beweisen für die Behauptung der Materie als ewig existentem Hervorbringer des Bewusstseins fehlte (und bis heute fehlt), musste man an die Lehrmeinung glauben - oder seine Zweifel für sich behalten. Der Marxismus-Leninismus baute hierbei allerdings mit großem Erfolg auf den "gesunden Menschenverstand", da die offenkundige Realität der materiellen Welt natürlich kaum angezweifelt werden konnte. Dass dies nichts mit dem in der Weltanschauung postulierten Materialismus zu tun hatte, war auch den meisten Gesellschaftswissenschaftlern nicht bewusst oder wurde absichtlich nicht thematisiert.






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