Buchclub 65

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Der buchclub 65 war die einzige Buchgemeinschaft der DDR, deren Mitgliedschaft regelmäßigen Kauf von Büchern zu ermäßigten Preisen ermöglichte. Der Klub, 1965 innerhalb des Buchhauses Leipzig gegründet, hatte keine Filialen, sondern funktionierte ausschließlich im Versandhandel. Einmal jährlich gab es einen Katalog mit Vorschlägen für 12 Monatsbände sowie zwischen 12 und 24 sogenannten Austauschbänden, die man bei Nichtgefallen der vorgeschlagenen Monatslieferungen auswählen konnte.

Der inhaltliche Querschnitt - überwiegend Belletristik, selten Lyrik und nie Sachbücher - reichte von klassischer deutscher und Weltliteratur über utopische Literatur, in- und ausländische Gegenwärtsliteratur, Märchen und Sagen bis zu Humor. Zwar gab es immer wieder in der Auswahl politisch motivierte Titel, denen man aber durch Ersatz durch einen Austauschband immer entgehen konnte. Es handelte sich ausschließlich um gebundene Bücher mit Preisen zwischen 5 und 9 Mark. Dazu kamen zwischen 1 Mark und 1,20 Mark Versandkosten (Lieferung und Bezahlung per Nachnahme).

Als Verlag hatte der ''buchclub 65"" seinen Sitz in der Berliner Glinkastraße. Die wichtigsten Lizengeber waren der Verlag Ruetten & Loennig Berlin (klassische Literatur), der Mitteldeutsche Verlag Halle/Leizig (einheimische Gegenwartsliteratur), der Aufbau-Verlag Berlin/Weimar (ausländische Gegenwartsliteratur) und der Verlag Neues Leben (Jugend- und Abenteuerliteratur). Die Buchgemeinschaft hatte bis zu 50'000 Mitglieder. Zwischen 1956 und 1990 erschienen mehr als 1000 Titel. Die letzte Auslieferung erfolgte im November 1990 (damit wurden 1990 nur 11 statt 12 Monatsbände ausgeliefert).

Als Beispiel für das Sortiment des buchclub 65 das Angebot des Jahres 1987:

Vorgeschlagene Monatsbände:

 Alexander Kröger, Souvenir vom Atair, 5 M
 Stanislaw Lem, Das Fisako, 7 M
 Herbert Otto, Der Traum vom Elch 7 M
 Jonathan Swift, Gullivers Reisen, 9 M
 Brüder Grimm, Deutsche Sagen, 7 M
 Manfred Kühne, Buna, 9 M
 Magda Szabo, Eine altmodische Geschichte, 9 M
 Gunter Preuß, Nimm Abschied und gesunde, 7 M
 Jiri Marek, Tristan oder Von der Liebe, 7 M
 Gerhard Holtz-Baumert, Die pucklige Verwandtschaft, 7 M
 E.T.A. Hoffmann in Berlin, 9 M

Sogenannte Austauschbände:

 Sergej Wyssozki, Der anonyme Auftraggeber, 5 M
 Michail Dshawachischwili, Das fürstliche Leben des Kwatschi K., 7 M
 Alexande Dumas, Die drei Musketiere, 9 M
 Julius Rodenberg, Bilder aus dem Berliner Leben, 7 M
 Michal Choromanski, Eifersucht und Medizin, 7 M
 Jules Verne, Die Schule der Robinsons, 5 M
 Wolfgang Schüler, Verbrecher im Netz, 7 M
 Elisabeth Schulz-Semrau, Suche nach Karalautschi, 5 M
 Karl Mundstock, Zeit der Zauberin, 9 M
 Dmitir Bilenkin, De unsichtbare Waffe, 5 M
 Eduard Klein, Fieber am Amazonas, 5 M
 Willibald Alexis, Der Roland von Berlin, 9 M
 Bruno Wille, Das Gefängnis zum Preußischen Adler, 5 M
 Ursula Höntsch-Harendt, Wir Flüchtlingskinder, 7 M
 Arkadi Adamow, Die Fahndung läuft, 5 M
 Jack London, Phantastische Erzählungen, 7 M
 Martin Viertel, Bollerbock, 7 M
 Joachim Nowotny, Schäfers Stunde, 5 M
 Heinz Kruschel, Tantalus, 7 M
 Rosemarie Schuder, Serveto vor Pilatus, 5 M





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