Bis Mitte der 70er Jahre spielte der Versandhandel eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung. Die wichtigsten Versandhäuser waren das Konsument ?-Versandhaus in Karl-Marx-Stadt (1961 bis 1976) und das Centrum ?-Versandhaus in Leipzig (1956 bis 1976), die mit Ausnahme von Waren des täglichen Bedarfs alle gerade lieferbaren Waren (Bekleidung, Technik, Spielzeug, Möbel, Schmuck usw.) anboten. Daneben gab es eine Reihe von Sparten-Versendern, etwa für Gartenbedarf (Erfurt und Quedlinburg), Lotteriescheine (z. B. Straube, Leipzig), Bücher Buchhaus Leipzig).
Mitte der 70er Jahre wurde der Versandhandel von Volkseigenen Herstellern und Handelsunternehmen weitgehend eingestellt. Offizielle Begründung war die flächendeckende verbesserte Versorgungslage, die eine Versorgung im Heimatterritorium möglich machte. Wahrscheinlich haben aber eher zunehmende Logistikprobleme sowie Lieferschwierigkeiten zu dieser Maßnahme geführt.
In einigen Handelssparten lebte der Versandhandel aber weiter. Die bekanntesten und bis zum Ende der DDR tätigen Warenversender waren die Genex-GmbH (Waren gegen Valuta bzw. durch besondere Tätigkeiten wie Erdgastrasse erworbene Anrechte), die Deutsche Post (postfrische Briefmarken im Versand-Abo), Versender von Kondomen und Intimartikeln - der bekannteste war HK ? (Hans Kästner) in Dresden - sowie das Buchhaus Leipzig. Das Buchhaus Leipzig betrieb auch die einzige Buchgemeinschaft der DDR, den buchclub 65.
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