Markus Wolf

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Sohn von Friedrich Wolf ?, Bruder von Konrad Wolf

  • 19. Januar 1923 als Markus "Mischa" Johannes Wolf in Hechingen geboren
  • während der Nazi-Zeit Exil in der Sowjetunion
  • Mai 1945 Rückkehr nach Deutschland (direkt nach der Gruppe Ulbricht)
  • 1945/46 Berichterstatter beim Nürnberger Haupt-Kriegsverbrecherprozess
  • 1949-1951 Erster Rat der DDR-Botschaft in Moskau
  • 1951 stellvertretender Leiter der Hauptabteilung III des als "Institut für wirtschaftswissenschaftliche Forschung" getarnten Außenpolitischen Nachrichtendienstes (APN)
  • 1952 Leiter des APN
  • 1953 Eingliederung des APN in das Ministerium für Staatssicherheit. Wolf wird Leiter der Hauptabteilung XV (1956 umbenannt in Hauptverwaltung Aufklärung). Dies ist der Auslandsnachrichtendienst, daher die häufig auf Wolf angewandte Bezeichnung "Spionage-Chef". Intellektueller Gegenpart zum schlicht-groben Minister Erich Mielke.
  • 1954 Im Alter von 31 Jahren wird Wolf zum Generalmajor ernannt
  • 1956 wird er einer der Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit
  • 1965 Generalleutnant
  • 1974 Guillaume-Affäre (siehe auch: Günter Guillaume)
  • 1978 wird Wolf in Stockholm fotografiert und durch den HVA-Überläufer Werner Stiller im Westen identifiziert: Für die West-Dienste war er bis dahin der "Mann ohne Gesicht".
  • 1980 Generaloberst
  • 1986 Wolf scheidet aus dem MfS aus, nach seiner Darstellung "auf eigenen Wunsch". Letzter Arbeitstag war der 30.05.1986, offizielle Verabschiedung aus dem Ministerium am 15.11.1986, dabei Verleihung des Karl-Marx-Ordens. Er hatte sich zuvor von seiner zweiten Ehefrau Christel getrennt, die sich anschließend einem V-Mann des westdeutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) anvertraute, wodurch Wolf als Leiter der DDR-Aufklärung untragbar wurde. In der DDR-Bevölkerung gibt es Spekulationen über die Hintergründe. Wolf wird Schriftsteller.
  • 1989
    • Veröffentlichung des Buches "Die Troika" als Vermächtnis an seinen verstorbenen Bruder, den Filmregisseur und Präsidenten der Akademie der Künste Konrad Wolf: Die Offenheit in diesem Buch ist in Ost wie West eine Sensation.
    • Wolf werden politische Ambitionen nachgesagt
    • Wolf agiert laut Zeitzeugenberichten als "Exekutor" von Gorbatschows Deutschlandpolitik. Nach Honeckers Sturz musste sich Krenz von Wolf - dem inoffiziellem Vertreter der Sowjetunion - als Vorsitzender des Staatsrates bestätigen lassen und wurde auf demselben Wege wieder abberufen, ähnliches betraf den letzten SED-Ministerpräsidenten Modrow
    • 04.11.1989 Wolf spricht auf der Alexanderplatz-Demonstration in Berlin und ruft zur Besonnenheit gegenüber Mitarbeitern des MfS auf. Er wird ausgepfiffen.
  • 1990 flüchtet Wolf über Österreich in die Sowjetunion; Hintergrund ist ein bundesdeutscher Haftbefehl gegen ihn.
  • 1991 Rückkehr nach Deutschland über Wien; beim Grenzübertritt sofortige Verhaftung, der gegen eine hohe Kaution ausgesetzt wird. In der Folgezeit entwickelt sich ein juristischer Hickhack um die Frage, ob die DDR-Auslandsaufklärung für die BRD eine Schädigung war: Wolf ist/war aus BRD-Sicht gleichzeitig deutscher Staatsbürger.
  • Wolf hat die Namen seiner Agenten nie weitergegeben, was je nach Interessenlage unterschiedlich bewertet wird.
  • 1997 Verurteilung zu zwei Jahren auf Bewährung und einer Geldstrafe von 50.000 DM

  • Literatur:
    • Markus Wolf: <u>Die Troika. Geschichte eines nicht gedrehten Films.</u> ISBN 3746680611
    • Markus Wolf: <u>Freunde sterben nicht, Autobiographische Geschichten</u>, Erstveröffentlichung 1991 ISBN 3360009835
    • Markus Wolf: <u>Spionagechef im geheimen Krieg. Erinnerungen</u> (Memoiren) Ullstein Heyne List 1997 ISBN 3548750982

    • Peter Richter, Klaus Rösler: <u>Wolfs West - Spione. Ein Insider- Report.</u> ISBN 3885204207
    • Markus Wolf, Günther Drommer (Herausgeber): <u>Die Kunst der Verstellung. Dokumente, Gespräche und Interviews.</u> ISBN 3896021699






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