Prof. Dr. jur. Wolfgang Vogel schillernder Staranwalt in der DDR, der auch im Westen eine Zulassung besaß.
Aufgrund der gesamtdeutschen Interpretation des Gerichtsverfassungsgesetztes durften und dürfen "Rechtslehrer an deutschen Hochschulen" (Juraprofessoren) als Rechtsanwälte vor bundesdeutschen Gerichten auftreten. Ein anderer bekannter DDR-Anwalt der dies ausnutzte war Prof. Karl Kaul ?, der vorallem Kommunisten vor bundesdeutschen Gerichten verteidigte.
War als Unterhändler besonders in Fällen brisanter innerdeutscher Verhandlungen mit der Bundesregierung um Häftlingsfreikäufe, Spionaustausche und Ausreisewillige in die BRD aktiv. Bekam für seine Unterhändlerdienste hohe Honorare durch die Bundesregierung.
Besonderes Markenzeichen: goldmetallicfarbene Mercedes-S-Klasse, mit der er unkontrolliert über die Grenze fahren durfte.
MfS-Führungsoffizier: seit 1955 Mielke ? Vertrauter Oberstleutnant Heinz Volpert, der auch OibE Schalck-Golodkowski betreute.
Anwaltsbüro in der Reiler Straße, Berlin und Landhaus am Teupitzer See.
In der Folge von Ehepaar Schalcks Flucht nach Westberlin, wurde Vogel am 05.12.1989 kurzzeitig verhaftet und seine Dienst- und Privaträume durchsucht, dabei wurden brisante Akten von Alexander Schalck-Golodkowski aufgefunden, die zur Generalstaatsanwaltschaft ? und "gereinigt" zur Volkskammerkommission gegen Amtsmissbrauch und Korruption kamen.
Andere bekannte Rechtsanwälte, die für Ausreisewillige arbeiteten waren Friedrich Wolf, Wolfgang Schnur, Gregor Gysi, Lothar de Maizière ? u.a.
Literatur:
Whitney, Craig R.: Advocatus Diaboli - Wolfgang Vogel - Anwalt zwischen Ost und West, Siedler Verlag Berlin 1993
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