Inoffizielle Mitarbeiter des MfS/Diskussion

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Absatz 36Absatz 36

Letztere wurden nach dem Buch: "Ich liebe Euch doch alle!" von der Stasi eingesetzt, um z.B. Kirchenräume mit eigenen Mitarbeitern zu besetzen und die eigentliche Zielgruppe de facto auszusperren.

[[Mitautor-Struppel]] (am 16.11.2004)

Letztere wurden nach dem Buch: "Ich liebe Euch doch alle!" von der Stasi eingesetzt, um z.B. Kirchenräume mit eigenen Mitarbeitern zu besetzen und die eigentliche Zielgruppe de facto auszusperren. [[Mitautor-Struppel]] (am 16.11.2004)

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Leider ist Herr Harry T. momentan nicht hier. Er könnte das problemlos beantworten. - Vielleicht kann auch Herr Vauen die Frage beantworten.  -- [[MartinEbert]] (am 16.11.2004)


<exstirpiert> -- Mitautor-Harry T. (am 23.09.2004)

Meine Frage bezog sich darauf, das als GMS vielleicht jeder (ohne sein Wissen) eingestuft wurde, der in einer sicherheitsrelevanten Position war, d.h. praktisch jeder Leiter.

Nein. Literatur z.B.: R. Buthmann, Hochtechnologien und Staatssicherheit. BStU, Berlin 2000, und diverse andere (Sa. Neues gekauft, OCR läuft). Nun geändert -- bin sicher, dass die vorige Formulierung das Gros der Fälle nicht traf, und das nicht knapp daneben, sondern diametral. Bitte um Hinweis/Quelle, Kurzbericht o.ä. -gern auch anonymisiert an binkonsum@yahoo.com, je nach Bedarf- oder Äquivalent, falls Sie dennoch Grund sehen, Ihre Variante hier festzuhalten.

Denn der MfS-Kontakt von Berufs wegen schloss eine IM-/GMS-Tätigkeit tendenziell (nicht 100%, aber ganz überwiegend) aus. Logisch - wozu konspirativer Aufwand, wenn's sowieso im Terminkalender stand. Entsprechend gab's vom MfS initiierte (!) Verbindungsabbrüche, wenn der IM/GMS eine Position mit offiziellem MfS-Kontakt erreichte (einziger partieller Unsicherheitsfaktor: ich kenne keine typische Stellenbeschreibung eines Kaderleiters) - Beispiele aus der AdW bekannt, und vgl. allein schon hier bei Günther Forgber, Horst Schuster usw. ...zwar keine GMS, aber das tut nix zur Sache. Wenn die HA XVIII oder gar die HVA Leute wie einen Ottokar Hermann abschalteten, um über offizielle AH-Kanäle Kontakt zu halten, dann dürfte das für die minderwichtigen GMS erst recht gegolten haben.

<befreit> Nachtrag von -- Mitautor-Harry T. (am 26.09.2004)


In den höheren Kreisen (zumindest unter Genossen) war Kontakt zum MfS fast völlig normal, man hatte zusammen (an zivilen Hochschulen oder Parteihochschulen) studiert, der eine ging in die Wirtschaft/ Staatsapparat und der andere "zur Firma".

Wie wahr!!! Das konnte ich i.m. Familie n-mal beobachten ... ein Glück, dass mein Vater mir 1988 sagte "in 1 Jahr ist Schluss mit dem Laden", sonst hätt' ich vielleicht anders reagiert (kann man nicht wissen).

Dies wurde nicht als Verwerflich angesehen

Einspruch! Z.B. meine Eltern haben beide Anwerbungen zurückgewiesen (M: HA XVIII, V: HVA) und ich erinnere mich recht deutlich an deren Reserviertheit ggü. dem MfS, auch in befreundeten Familien usw., das gab eine surreale Spannung beim Zusammentreffen mit der "anderen Seite" bei Geburtstagen u.ä., die aber schön überspielt wurde.

und der riesige Umfang der Spitzelei in der DDR war damals unbekannt, man orientierte sich eher am heroischen Bild des "Kundschafters für den Frieden".

Es gab aber d.ö. Andeutungen von MfS-"Draht" (Nicht-HAM!) und das war nicht einzuschätzen.

Der heute in der veröffentlichten Meinung herrschende Blickwinkel der damaligen Oppositionellen war damals die Meinung einer totalen Minderheit.

Gut gesagt: "veröffentlicht" statt "öffentlich". Ich halte das für gekonnt inszeniert und pervers verdreht (wahrscheinlich anders als Sie), aber das führt hier zu weit.

Wenn man mit dem heutigen Wissen zurück blickt, dann gibt vieles ein völlig falschen Bild, so einfach waren die Realitäten in der DDR nicht. -- Mitautor-Vauen (am 24.09.2004)

Korrekt - doch da die Ex-MfS-"Klasse" ihrerseits nurmehr Verschleierung betreibt und sich mit unfairen operativen Methoden "wehrt", großenteils aber schweigt, wird es durch das Fehlen anderer substanzieller Quellen mit der Zeit nur noch verzerrter. Was denken Sie, warum ich diesen (mglw. sinnlosen) Kampf nicht aufgebe? Gruß -- Mitautor-Harry T. (am 25.09.2004)

Der letzte Absatz mit dem Zwiegespräch verwundert mich hinreichend: Es geht ja (siehe Titel) um IM.

Bezog mich auf V.s Anmerkung zur HAM-Tätigkeit u.deren Einbindung./-ht.

Ich war 19 Jahre alt. Ich (und mein Umfeld) wußten sehr genau, dass die "Stasi" Spitzel hatte: Mangels Vokabel IM wurde von "Spitzel" gesprochen. Und gemeint war der, der als IM geführt wurde.

In der Lehrausbildung (BmA) trat das MfS inkl Spitzel mehrfach in unser junges Leben - wir machten uns einen ersten Reim.

Als ich dann zur Armee kam (UaZ/GT), dann war die V2000 kaum zu übersehen: Wir fanden, dass je Gruppe ein Spitzel sei (also je (ca) 10 Mann ein IM): Jede Menge belastbarer Indizien führten uns zu diesem Schluss.

Insoweit wäre zu konstatieren, dass wir (ich + mein Umfeld) die Anzahl der IM tatsächlich zu hoch eingeschätzt haben: Ein "der riesige Umfang der Spitzelei war damals unbekannt" trifft zumindest für mein Umfeld nicht zu. -- MartinEbert ? (am 27.09.2004)


Meistens (jedenfalls oft) war es aber nicht der, den man dafür gahlten hat. -- Stedten (am 27.09.2004)

Stimmt. Wenn ich mich korrekt entsinne, war ich in unserer ABF-Gruppe derjenige, der auf die zu erwartende Spitzelquote hingewiesen hat (2/20), und mir wollte keiner glauben (nur 2-3 Leute haben mir zugestimmt). Wie ich das allerdings wissen konnte, das weiß ich nicht mehr. Versinkt in der Erinnerung; Gruß -- Mitautor-Harry T. (am 28.09.2004)

Euch ist sicherlich aufgefallen, dass belastende Materialien über eine IM-Tätigkeit oft im unpassendsten Moment veröffentlicht werden, z.B. im Wahlkampf. Mich nervt die undifferenzierte Betrachtungsweise der Medien und der meisten Westdeutschen. Ich kenne einen Fall persönlich, in dem jemand eine IM-Tätigkeit einging, weil er keine Möglichkeit sah, nein zu sagen. Sein "Opfer" hat er aber sofort über seinen Stasi-Auftrag informiert und nur Dinge über das Opfer berichtet, die genau mit diesem abgesprochen waren (was das "Opfer" nach der Wende schriftlich bestätigte, aber es hat meinem Bekannten nichts genützt - sein Landtagsmandat wurde der Ex-"IM" ganz schnell los).

Zu meiner Frage: Von den prominenteren Beschuldigten hört man nicht selten, sie seien ohne ihr Wissen als IM geführt worden. Kann da was dran sein? Ist es möglich, dass über Quellen der Stasi eine IM-Akte angelegt wurde? Kann jemand, der bloß bespitzelt wurde oder sonstwie unwissentlich den Stasi Informationen lieferte, den IM-Status bekommen haben? -- -- Mitautor-Thüringer (am 11.11.2004)


Vorab: Es ist schwierig, Fragen zu diskutieren. Das kann das DDR-Lexikon nicht leisten. Ich empfehle news:de.alt.folklore.ddr hierfür.

Wenige, besonders wichtige Quellen wurden nur mündlich verpflichtet. Dann kann eine Unterschrift nicht vorliegen. - Wie bekannt, ist eine Vielzahl von Akten vernichtet. Auch aus diesem Grund ist es nicht in jedem Fall möglich, 100% Klarheit zu bekommen. - BStU sowie ehemalige MfS-Mitarbeiter behaupten, dass es keine "unwissentlichen Fälle" gegeben hat. - Andererseits haben die Herren Stolpe und Gysi gerichtlich erstritten, dass sie unwissentlich geführt wurden. So jedenfalls meine Erinnerung. -- MartinEbert ? (am 11.11.2004)


Eine Frage:

"GMS: Gesellschaftliche Mitarbeiter (für) Sicherheit." = "GK: Gesellschaftliche Kräfte" ?

Letztere wurden nach dem Buch: "Ich liebe Euch doch alle!" von der Stasi eingesetzt, um z.B. Kirchenräume mit eigenen Mitarbeitern zu besetzen und die eigentliche Zielgruppe de facto auszusperren. Mitautor-Struppel (am 16.11.2004)


Leider ist Herr Harry T. momentan nicht hier. Er könnte das problemlos beantworten. - Vielleicht kann auch Herr Vauen die Frage beantworten. -- MartinEbert ? (am 16.11.2004)





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