Nach dem 2. Weltkrieg gab es Bestrebungen aller demokratischer Kräfte, gemeinsam das eben überstandene Unheil zu überwinden und Voraussetzungen zu schaffen, dass so etwas nie wieder geschehen kann. Ausdruck dessen war die Volkskongressbewegung und der antifaschistisch-demokratische Block der Parteien.
Später wurde daraus die Nationale Front der DDR, die sich zum Sammelbecken aller Parteien und Massenorganisationen entwickelte, die entsprechend ihrer Mitgliederstärke Mandate in der Volkskammer beanspruchten. Für die Wahlen wurden alle Kanditaten (ohne Gegen- oder Alternativvorschlägen) auf gemeinsamen Wahlzetteln genannt und (in der Regel zu fast 100 Prozent) gemeinsam gewählt.
Die Nationale Front wurde von der SED dominiert, da sie neben der Gewerkschaft (FDGB) nicht nur die meisten Mitglieder hatte, sondern über die Massenorganisationen, deren Funktionäre und Abgeordnete zum größten Teil SED-Mitglieder waren, zusätzlichen Einfluss hatte.
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