Absatz 1 | Absatz 1 | |
Die '''Hauptabteilung XXII''' ('''HA XXII''') des [[Ministerium für Staatssicherheit|Ministeriums für Staatssicherheit]] war mit der "Terrorabwehr" beauftragt. Die [[Hauptabteilung des MfS|Hauptabteilung]] wurde erst im Frühjahr [[1989]] geschaffen, in ihr wurden die frühere selbstständige [[Abteilung des MfS|Abteilung]] XXII sowie die "Kampfkräfte" (''Zentrale Spezifische Kräfte'') der ehemaligen '''AGM/S''' (erst [[1988]] in '''''Abteilung XXIII''''' umbenannt, siehe [[AG des Ministers für Staatssicherheit|Arbeitsgruppe des Ministers]]) zusammengefasst. Die Umstrukturierungen innerhalb der neuen [[Hauptabteilung des MfS|Hauptabteilung]] waren zu Beginn der [[Wende]] [[1989]] noch nicht abgeschlossen. | Die '''Hauptabteilung XXII''' ('''HA XXII''') des [[Ministerium für Staatssicherheit|Ministeriums für Staatssicherheit]] war mit der "Terrorabwehr" beauftragt. | |
Absatz 8 | Absatz 8 | |
Beim Grenzübertritt bzw. beim Eintreffen auf dem [[Flughafen Schönefeld]] wurden gegen Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre mehrmals Links- und arabische Terroristen (z.B. Inge Viett, Mitglieder der "Carlos"-Gruppe) festgesetzt und verhört - sie durften nach der Zusicherung, in der DDR keine Anschläge zu planen, sogar unter Rückgabe von Waffen und Sprengstoff ungehindert weiterreisen. In mindestens einem Fall hat dieses Verhalten der '''''Abt. XXII''''' sogar direkt zu einem Terroranschlag geführt, nachdem der Leiter der (Unter-)Abteilung XXII/8, [[Helmut Voigt]], ein an der Grenzkontrolle beschlagnahmtes Sprengstoffpaket dem Terroristen und Mitglied der "Carlos"-Gruppe, Johannes Weinrich, wieder aushändigte. Nur Stunden nach der Rückgabe explodierte die daraus hergestellte Bombe im "Maison de France" in [[Westberlin]] (1 Toter, viele Verletzte). | Beim Grenzübertritt bzw. beim Eintreffen auf dem [[Flughafen Schönefeld]] wurden gegen Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre mehrmals Links- und arabische Terroristen (z.B. Inge Viett, Mitglieder der "Carlos"-Gruppe) festgesetzt und verhört - sie durften nach der Zusicherung, in der DDR keine Anschläge zu planen, sogar unter Rückgabe von Waffen und Sprengstoff ungehindert weiterreisen. In mindestens einem Fall hat dieses Verhalten der '''''Abt. XXII''''' sogar direkt zu einem Terroranschlag geführt, nachdem der Leiter der (Unter-)Abteilung XXII/8, [[Helmut Voigt]], ein an der Grenzkontrolle beschlagnahmtes Sprengstoffpaket dem Terroristen und "Carlos"-Stellvertreter Johannes Weinrich wieder aushändigte. Nur Stunden nach der Rückgabe explodierte die daraus hergestellte Bombe im "Maison de France" in [[Westberlin]] (1 Toter, viele Verletzte). | |
Absatz 10 | Absatz 10 | |
Wegen solcher politisch brisanten Vorgänge lief im Spätherbst [[1989]] die Aktenvernichtung des [[Amt für Nationale Sicherheit|AfNS]] besonders in der '''HA XXII''' auf Hochtouren, was zu einem anonymen Tipp an die [[Medien]], einem Radiointerview eines HA-XXII-Mitarbeiters - und in der Folge zur Besetzung etlicher [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]]-Dienststellen durch aufgebrachte Bürger führte, wodurch die weitere Vernichtung von Dokumenten gestoppt wurde. | Wegen solcher politisch brisanten Vorgänge lief im Spätherbst [[1989]] die Aktenvernichtung des [[Amt für Nationale Sicherheit|AfNS]] besonders in der '''HA XXII''' auf Hochtouren, was zu einem Tipp an die [[Medien]], einem Radiointerview eines HA-XXII-Mitarbeiters (s. Link) - und in der Folge zur Besetzung etlicher [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]]-Dienststellen durch aufgebrachte Bürger führte, wodurch die weitere Vernichtung von Dokumenten gestoppt wurde. | |
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Links: | '''Links:''' | |
*http://www.extremismus.com/texte/rafmfs.htm | *[http://www.extremismus.com/texte/rafmfs.htm Tobias Wunschik (BStU) über die Kooperation RAF-MfS] | |
*[http://www.bstu.de/mfs/kalender/1989/dokumente/dezember/dez_89_06_1.htm MfS-Mitschrift des "verhängnisvollen" Rundfunkinterviews eines Mitarbeiters der HA XXII/7 vom 4.12.1989] |
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