Konnte ein Staatssekretär gleichzeitig auch ein Stellvertretender Minister sein oder schloss sich dies aus? -- Mitautor-Vauen (am 23.09.2004)
Wie ich "meine DDR" kannte ;-) gab es in solchen Sachen keine definitiven und schon gar keine verordnungsmäßigen (schriftlichen) Festlegungen. Der StS für Staatssicherheit war zur Zeit des SfS stellv. Minister des Innern; Gruß -- Mitautor-Harry T. (am 4.10.2004)
Ähnlich wie es ZWEI 1. Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates gab. So war auch die DDR, Befriedigung der Bonzeneitelkeiten. -- Mitautor-Vauen (am 5.10.2004)
Vauen, ausgerechnet dort wohl nicht: Staatssekretariate waren offensichtlich relativ eigenständige Organisationen. Die jeweiligen Bosse waren "Staatssekretäre": Ein Vergleich mit BRD-Strukturen verbietet sich: Dort ist ein Staatssekretär ein Ministerstellvertreter. (Aber eben nicht in der DDR!)
Vauen, dieses Problem werden wir noch häufiger bekommen: Gleiche Vokabel, völlig unterschiedlicher Inhalt DDR vs. BRD: Es wird unsere Aufgabe sein (müssen), dem unbefangenen Leser diese Unterschiede zu erklären.
Ja, ich bin da ein wenig ratlos: Das wird wohl nicht ohne Vergleiche mit "der BRD" gehen <- diese will ich eigentlich aber aussschließen. Aus gutem Grund.
Letzter Punkt: in Ministerium des Innern steht, dass der Staatssekretär für Kirchenfragen fachlich/organsisatorisch dem MdI unterstellt war: Die Bedeutung dieser Formulierung ist unklar. -- MartinEbert ? (am 5.10.2004)
Mooment, hinsichtlich Selbstständigkeit: es gab die aufgelisteten besonderen Staatss. Berufsbildung, Kirchenfragen (Fachgebiete die nicht Ministerien sein sollten/ konnten; ähnl. dem heutigen Direktor eines Bundes- oder Landesamtes) etc. aber _außerdem_ in jedem Ministerium einen bzw. mehrere Staatssekretäre beim Minister. Und dazu wohl noch viele stellv. Minister (die es heutzutage vom Titel her nicht gibt). Was war dann höherrangiger: Staatss. (seltener) oder stellv. Minister? Oder hatte der 1. stellv. Minister den Extratitel Staatsssekr.? Titel war wohl auch notwendig aus protokollarischen Gründen bei Regierungsdelegationen (Gleichrangigkeit). Auf jeden Fall (zu) viele hochbezahlte Titelträger in der kleinen DDR. -- Mitautor-Vauen (am 5.10.2004)
Vauen, gute Problemansprache!
Mit meinen Worten: 15 Jahre her ... dat allet. Und mit jedem weiteren Tag werden wir uns sicherer, dass wir (jeder einzeln) Recht haben ...
In meiner kleinen DDR gab es
- sackweise erste Stellvertreter: Die NVA ist da das beste Beispiel.
- nur einen einzigen Staatssekretär: Den Gysi für Kirchenfragen.
Sicher haben sie Recht. Und es gab in den (nicht ganz wenigen) Ministerien auch noch Staatssekretäre nach BRD-Modell.
Geben Sie mir mal eine (gern Steil-) Vorlage: Namen und Ministerien rüber! Ich suche dann mal tiefer. - Es wäre doch gelacht, wenn wir diesen Widerspruch nicht klären können!
Negativ formuliert: Wenn wir nicht einen Staatssekretär im BRD-Sinn finden, dann klappen wir dieses Buch zu. -- MartinEbert ? (am 6.10.2004)
Hier kommt meine Vorlage ;-)
- Ministerium für Volksbildung: Ministerin Margot Honecker, Staatss. Werner Lorenz;
- Ministerium für Verkehrswesen: Minister Otto Arndt, Staatss. Heinz Schmidt (zeitweise auch Volker Winkler)
- Ministerium Elektrotechnik u. Elektronik: Felix Meier, Staatss. und 1. Stellv. Karl Nendel
Schalck nannte sich ja auch später Staatss. -- Mitautor-Vauen (am 6.10.2004)
Die Welt wäre einfacher ohne Ihre fundierte Antwort ...
Einen drauf:
Im MfNV gab es keine Staatssekretäre. Aber sackweise Stellvertreter.
Das Ganze ergibt keinen Artikel: Eine grundsätzliche Regel ist nicht erkennbar. -- MartinEbert ? (am 7.10.2004)
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