Naziverstrickungen der DDR-Prominenz

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Version 10
Nach einer parteiinternen Analyse "über die Mitglieder- und Kandidatenbewegung" (nach dem Stand vom 31.12.53)" (ZPA IV 2/5/1372) waren 25,8 % Prozent der SED-Mitglieder und Kandidaten ehemalige Mitglieder von NS-Formationen, 8,7% aller Mitglieder waren in der NSdAP gewesen, 6,0 % in anderen NS-Gliederungen, 12,2% in HJ oder BDM. Im Bezirk Magdeburg lag der Anteil der SED Mitglieder mit Vergangenheit in einer NS-Organisation bei 27,2 %, im Bezirk Suhl bei 37,3 (15,2 % NSDAP, 6,8 % andere NS-Gliederung, 15,3 % HJ oder BDM). Die Partei der Arbeiterklasse rekrutierte sich zu dieser Zeitrund zu einem Viertel aus ehemaligen NS-Parteigängern in irgendeiner Form, wobei diese Zahlen allerdings nichts darüber aussagen, wie tief die jeweilige Person in das NS-System verstrickt war, ob es sich um Mitläufer oder Mittäter handelte.

Ehemalige prominente NSDAP-Mitglieder:

    • Heinrich Homann (stellvertzretender Staatsratsvorsitzender)
    • Fritz Müller (Leiter der Kaderabteilung[!] des ZK der SED)
    • Manfred Ewald (Sportfunktionär)
    • Günther Guillaume (Spion, berühmt)
    • Heinz Felfe (Spion,weniger berühmt, dafür SS-Obersturmbannführer und Referatsleiter im RSHA) Wurde kurzzeitig als Honeckers Kronprinz gehandelt
    • Egbert von Frankenberg und Proschlitz (NDPD-Funktionär und Präsident des Allgemeinen Deutschen Motorsportverbandes, militärpolitischer Kommentator des Rundfunks der DDR, NSDAP-Mitglied seit 1931, Fachkenntnisse erworben in der Legion Condor und als Kommodore des Kampfgeschwader Edelweiß).

Quelle: Studien zur Zeitgeschichte, Band 13; Olaf Kappelt: Die Entnazifizierung in der SBZ sowie die Rolle und der Einfluß ehemaliger Nationalsozialisten in der DDR als ein soziologisches Pänomen. Verlag Dr. Kovač, Hamburg 1997, ISBN 3860646141

Anmerkung: Diese Liste kann natürlich nicht beurteilen, ob der Einzelne sich aus eigener Erkenntnis und möglicherweise unter Risiken vom Nationalsozialismus abwandte, ob er das aus Opportunimus tat, oder ob er innerlich Nazi blieb.






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