MfS-Hauptabteilung Personenschutz

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Die Hauptabteilung Personenschutz (HA PS) im Ministerium für Staatssicherheit war für den physischen Schutz der Staats- und Parteiführung - also der SED-Spitze - und von Staatsgästen zuständig.

Der Dienstsitz der HA PS befand sich in Berlin-Weißensee ? in der Liebermannstraße, Ecke Klement-Gottwald-Allee (nach der Wende umbenannt in Berliner Allee) und somit unmittelbar an der Protokollstrecke nach Wandlitz.

Aufgaben der HA PS (Quelle: hauptsächlich BStU):

  • Gewährleistung des Schutzes der führenden Repräsentanten und ihrer ausländischen Gäste unter allen Lagebedingungen
    • Nahabsicherung, d.h. physischer Schutz
    • persönliche Betreuung und Versorgung der Politbüro-Mitglieder und -Kandidaten in Wandlitz
      • Die Beschaffung von Verbrauchs- und Luxusgütern oblag jedoch KoKo/Letex.
    • Sicherung von
      • Dienst-, Wohn- und Freizeitobjekten
      • Fahrstrecken (Protokollstrecken u.ä.)
      • Veranstaltungen
      • Auslandsreisen (Begleitung)
  • Materiell-technische Sicherstellung der Hauptabteilung PS
  • Militärisch-operative sowie militärsportliche Aus- und Weiterbildung
    • Organisation von "internationalen Lehrgängen"
    • Fremdsprachenschulungen
    • Fachschulfernstudium
  • fachliche Anleitung des Wachregiments "Felix Dzierzynski" Berlin
  • Führung von IM, darunter HIM/HFIM (s.u.)

Der Personalbestand betrug 1989 etwa 3770 Mitarbeiter, darunter neben ca. 3320 Berufsoffizieren und -unteroffizieren auch rund 440 Unteroffiziere auf Zeit (UaZ), 6 OibE sowie 4 Zivilbeschäftigte.

Leiter der Diensteinheit war ab 1974 Günter Wolf (letzter Dienstgrad Generalleutnant, ab 1988), der schon 1963-68 die Position eines Stellvertreters des Leiters innehatte. 1989 hatte Wolf 3 Stellvertreter: die Obersten Gunter Hummitzsch (1. Stellvertreter u. Chef des Stabes), Bernd Kirchhof (Stellvertreter Operativ) und Helmut Wirth (Stellvertreter Allgemein).

Die HA PS war dienstrechtlich direkt dem Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke, unterstellt. Im Diensteinheitenschlüssel war ihr der Nummernblock 9943xx zugeteilt.


Ein Schwerpunkt der IM-Arbeit der HA PS war die Führung von Zuträgern unter den Anwohnern sicherheitsrelevanter Straßenzüge/Fahrtrouten (Protokollstrecken, siehe dort) bzw. Wohngebieten (etwa in Wandlitz oder auch vereinzelt in Berlin). Diese Gruppen wurden teils langfristig von Hauptamtlichen (Führungs-)IM (HIM/HFIM) geleitet, auch nachdem die übrigen FIM-Gruppen MfS-weit zerschlagen wurden. Möglich wurde das durch eine "Beförderung" der FIM zu HFIM, also Hauptamtlichen (z.B. bei der Gruppe "Richard" in Berlin).


Nach der Wende und Wiedervereinigung traten einige ehemalige Mitarbeiter der HA PS mit - bescheidenen - "Enthüllungen" über SED-Spitzenfunktionäre an die Öffentlichkeit, so z.B. Bernd Brückner, vormals "Honecker-Leibwächter". Im Gegensatz zu diesem HAM konnte der entlassene Chef der HA PS, GL Wolf, keine Tantiemen o.ä. Honorare verbuchen - er jobbte zeitweilig sogar als Parkplatzwächter.






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