Werner Hartmann

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Werner Hartmann (* 1912 ?; † 1988) war Physiker ? und gilt als Begründer der Mikroelektronik in der DDR.

Seine in den Augen der DDR-Staatsführung "kleinbürgerliche" Herkunft - sein Vater war Malermeister - wurde ihm und der DDR-Mikroelektronik zum Verhängnis. Seiner Entlassung aus besagtem Grund 1974 gingen zahlreiche technische Innovationen Hartmanns voraus. Bereits 1938 ? stellte er auf der Funkausstellung ? in Berlin ein Fernsehgerät mit 1000 horizontalen Zeilen vor. Im Krieg wurde er als "unabkömmlich" eingestuft und musste somit keinen Wehrdienst ableisten.

Ab 1945 verpflichtete ihn die Sowjetunion zusammen mit seinem Lehrer Gustav Hertz ? für eigene Forschung in Moskau, wo er bis zu seiner Rückkehr in die DDR 1955 blieb. Im August 1961 gründete er in Dresden die "Arbeitsstelle für Molekulartechnik" (AME), ein Unternehmen für integrierte Schaltkreise mit sieben Mitarbeitern.

1960 hörte er aus den USA über Patent ?e zu Bauelemente-Integration in Halbleiter ?n und sah das große Potenzial der Mikroelektronik für Maschinenbau ? und Elektronik ?. Die inzwischen stark gewachsene AME entwickelte unter seiner Leitung eigene Mikrochips und stellte 1973 einen Taschenrechner-Schaltkreis vor.

Während der gesamten Zeit in der Forschung zeigte sich der parteilose Physiker immer wieder als eigensinnig im Umgang mit der Staatsführung. So warf er beispielsweise einen Parteifunktionär mit den Worten "Für Sie ist hier kein Platz!" aus einer Sitzung. Dies und seine bereits angesprochene Herkunft machte ihn für das Ministerium für Staatssicherheit verdächtig. Wie heute offen liegende Akten des Ministeriums belegen, wurde er damals u.a. als "Schädling" bezeichnet, seine Post gelesen, sein Telefon abgehört und er wurde von inoffiziellen Miterarbeitern ("IMs") des MfS beschattet.

Nach der Selbsttötung ? des obersten Wirtschaftsfunktionärs der DDR, Erich Apel ?, am 2. Dezember ? 1965, wurde Hartmanns Position zunehmend bedroht. Apel und Staats- und Regierungschef Walter Ulbricht hatten sich bis dahin mehrfach für den umstrittenen Physiker eingesetzt. 1974, drei Jahre, nachdem Ulbricht aus allen Ämtern ausgeschieden war, wurde Werner Hartmann entlassen und erhielt im inzwischen auf 1000 Mitarbeiter gewachsenen Dresdener Forschungsunternehmen Hausverbot.

Erst 1977 war die SED-Führung vom Potenzial der Mikroelektronik überzeugt und gab dem AME grünes Licht für deren Erforschung. Ohne Hartmann verlor das AME jedoch schnell an Bedeutung und ging später im Kombinat VEB Carl Zeiss ? Jena auf. Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik in der DDR wurde eingestellt. Stattdessen wurden allein bis 1985 vier Milliarden D-Mark für Spionage auf dem Gebiet der Mikroelektronik bewilligt.

Trotz des großen Spionagebudgets erholte sich die Mikroelektronikindustrie bis zum Ende der DDR nicht mehr. Heute bilden viele ehemalige Mitarbeiter Hartmanns das Rückgrat der von AMD ? dominierten Halbleiterindustrie in Dresden.

==Weblinks==






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