Absatz 1 | Absatz 1 | |
Neben den kommunal verwalteten Wohnungen (vgl. [[KWV]]) gab es in den Städten und Gemeinden auch ''genossenschaftliches Eigentum'' an Wohnraum bzw. genossenschaftlichen Wohnungsbau - darunter waren die '''AWG''' ('''Arbeiter-Wohnungsbaugenossenschaften''') quantitativ am bedeutendsten. | Die '''AWG''' ('''Arbeiter-Wohnungsbaugenossenschaften''') waren die Verwalter und Bauherren von genossenschaftlichen Wohnungen in den Städten und Gemeinden. | |
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Beim Eintritt in eine AWG wurden typischerweise ''Anteile'' erworben, d.h. ins Genossenschaftsvermögen eingezahlt, das dadurch anstieg.<br> | Um Mitglied einer AWG zu werden, musste man ''Anteile'' erwerben, d.h. einen Geldbetrag ins Genossenschaftsvermögen einzahlen und unentgeltlich Eigenleistungen erbringen. Für die Tiefbau-/Ausschachtungsarbeiten, den Aufbau von Grünanlagen, bei Grob- und Feinreinigungen oder (bei vorhandener Qualifikation und akutem Bedarf) im Innenausbau konnten auch nicht Wohnung suchende Famileinmitglieder, Freunde und Kollegen mithelfen. Dafür konnten (im Erstbezug) bescheidene Ausstattungswünsche geäußert werden (Farbe von Tapeten, Fußbodenbelag, Keramik, u.ä.). | |
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Die Leitung (der Vorstand) der AWG konnte im Einzelfall Ersatzleistungen akzeptieren, wenn ein Mitglied z.B. wegen Krankheit nicht in der Lage war, die Arbeitsleistung zu erbringen. Zusätzliche Geldleistungen waren als Ersatz häufig ausdrücklich ''unerwünscht'', ein "Ein-Kaufen" in den Kreis der Wohnungsberechtigten sollte ausgeschlossen sein - mag aber vereinzelt vorgekommen sein. | ---- | |
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Oft wurden solche Probleme mit privat organisierter Hilfe gelöst, d.h. Freunde halfen Freunden: Arbeitseinsätze für den Kollegen XY, der endlich eine ordentliche Wohnung brauchte, waren nicht ungewöhnlich - und statt allein an einem Samstag 8 Stunden zu schaffen, kamen z.B. dank der Brigade schnell mal 40-50 Stunden zusammen. | *[[AWG/Erlebnisbericht|Erlebnisbericht]] aus einer ganz ''spezifischen'' AWG-[[Hausgemeinschaft]] in [[Berlin]] |
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