Hans Mahle (Heinrich August Ludwig Mahlmann)
(*22.9.1911, *18.5.1999)
Politiker, zeitweise Generalintendant des Deutschen Demokratischen Rundfunks
Mahle wurde als Heinrich Mahlmann in einer Hamburger Arbeiterfamilie geboren, sein Vater war einer der Mitbegründer der KPD in Hamburg. Mahle absolvierte eine Lehre als kaufmännischer Angestellter und trat 1926 in den KJVD ein. 1932 wurde er Mitglied der KPD, des ZK des KVJD und 1. Sekretär Pionierorganisation. Im Oktober 1932 ging er als deutscher Vertreter im "Internationalen Kinderbüro" nach Moskau, kehrte aber im Juli 1933 zu illegalen Arbeit nach Deutschland zurück. 1935 floh er über Paris nach Prag und leitete von dort die Jugendarbeit des KJVD in Westdeutschland, wurde aber noch im selben Jahr in Amsterdam verhaftet. 1936 emigrierte er in die Sowjetunion, arbeitete dort bei der Kommunistischen Jugendinternationale und von 1938 bis 1941 als Jugendredakteur beim Moskauer Rundfunk. 1941 wurde er zunächst wie fast alle deutschen Exilanten aus Moskau evakuiert, dann aber gemeinsam mit Walter Ulbricht bei der Propaganda in Kriegsgefangenenlagern eingesetzt. 1942 arbeitete er als Redakteur eines Senders für die deutsche Jugend, und im Juli 1943 wurde Hans Mahle Gründungsmitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD) sowie Vorsitzender der Jugendkommission des NKFD, von August 1943 bis Oktober 1944 außerdem stellvertretender Leiter des Senders Freies Deutschland. Das Reichskriegsgericht verurteilte Mahle in Abwesenheit wegen "Hochverrats" zum Tode. 1944 war Mahle Mitglied einer Arbeitskommission zur Ausarbeitung des Nachkriegsprogramms der KPD und besuchte die Parteischule der KPD bei Moskau.
Am 30.5.1945 kehrte Hans Mahle als Mitglied der Gruppe Ulbricht nach Deutschland zurück. Im Mai wurde er Leiter des Berliner Rundfunk ?s. Ab Juni 1945 bis September war er 1947 Mitglied des ZK der KPD beziehungsweise des Vorstands der SED, 1946 wurde er Leiter des Rundfunkreferats und der Abteilung für kulturelle Aufklärung der Zentralverwaltung für Volksbildung, 1949 wurde er zum Generalintendanten des Deutschen Demokratischen Rundfunks ernannt.
Am 14.7.1951 wurde Hans Mahle als Generalintendant im Zuge einer Säuberung entlassen. Vorgeworfen wurde ihm "Kooperation mit dem Klassenfeind". Bis Mai 1952 wurde er noch bei der Planung des Fernsehens im Zentrallaboratorium in Berlin-Adlershof eingesetzt, dann aber nach Mecklenburg versetzt, wo er als Verkäufer in einem Landkonsum arbeitete.
Eine zweite, kleinere Karriere begann: Mahle wurde Werbeleiter der Konsumgenossenschaft im Kreis Schwerin. Ab Mai 1956 war er Chefredakteur der Schweriner Volkszeitung ?, und 1959 wurde er Chefredakteur der Zeitung "Die Wahrheit", des Organs der SED in Westberlin. 1962 wurde Mahle in den Parteivorstand der SED-Berlin (West) aufgenommen, die sich später in SEW umbenannte.
1995 kandidierte Hans Mahle für die PDS bei den Kommunal- und Bundestagswahlen in Berlin-Steglitz.
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