Absatz 3 | Absatz 3 | |
Da das [[Ministerium für Staatssicherheit]] unter aktiver Mitwirkung sowjetischer "Spezialisten" gegründet und aufgebaut wurde und sich in Strukturen, Arbeitsweise sowie im Selbstverständnis stark am sowjetischen Vorbild orientierte, war die Selbstbezeichnung der [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]]-Mitarbeiter als ''Tschekisten'' nur logisch. In der "Traditionspflege" der Staatssicherheit spielte die ''Tscheka'' eine wichtige Rolle, was sich unter anderem auch in der Namensgebung des [[Wachregiment|Wachregiments]] "Feliks Dzierzynski" zeigte - jener polnische Kommunist war der "legendäre" (aus anderer Sicht eher berüchtigte) Chef der ''Tscheka''. | Da das [[Ministerium für Staatssicherheit]] unter aktiver Mitwirkung sowjetischer "Spezialisten" gegründet und aufgebaut wurde und sich in Strukturen, Arbeitsweise sowie im Selbstverständnis stark am sowjetischen Vorbild orientierte, war die Selbstbezeichnung der [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]]-Mitarbeiter als ''Tschekisten'' nur logisch. In der "Traditionspflege" der Staatssicherheit spielte die ''Tscheka'' eine wichtige Rolle, was sich unter anderem auch in der Namensgebung des [[Wachregiment|Wachregiments]] "Feliks E. Dzierzynski" zeigte - jener polnische Kommunist war der "legendäre" (aus anderer Sicht eher berüchtigte) Chef der sowjetischen ''Tscheka''. | |
Absatz 5 | Absatz 5 | |
Mit der Bezeichnung ''Tschekist(en)'' grenzten sich die Angehörigen der Staatssicherheit auch von Geheimdienstmitarbeitern westlicher, "imperialistischer" Staaten ab, mit denen sie keinesfalls verglichen werden wollten. Das hieß für alle [[Hauptamtliche Mitarbeiter des MfS|hauptamtlichen]] Stasi-Angehörigen: '''Tschekist''' zu sein sei immer auch eine "moralische" Verpflichtung (dies meinte die Verpflichtung auf die postulierten Interessen der "Arbeiterklasse" sowie die der [[SED|Partei]]) und erfordere ein "heißes Herz". Der so schwülstig umschriebene ideologische Fanatismus spielte wohl tatsächlich bei vielen [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]]-Mitarbeitern eine Rolle. Dies wurde von den leitenden Offizieren immer wieder als Grund dafür genannt, dass westliche Geheimdienste praktisch nie in das [[Ministerium für Staatssicherheit]] eindringen konnten (während es umgekehrt funktionierte). | Mit der Bezeichnung ''Tschekist(en)'' grenzten sich die Angehörigen der Staatssicherheit auch von Geheimdienstmitarbeitern westlicher, "imperialistischer" Staaten ab, mit denen sie keinesfalls verglichen werden wollten. Das hieß für alle [[Hauptamtliche Mitarbeiter des MfS|hauptamtlichen]] Stasi-Angehörigen: '''Tschekist''' zu sein sei immer auch eine "moralische" Verpflichtung (dies meinte die Verpflichtung auf die postulierten Interessen der "Arbeiterklasse" sowie die der [[SED|Partei]]) und erfordere ein "heißes Herz und saubere Hände". Der so schwülstig umschriebene ideologische Fanatismus spielte wohl tatsächlich bei vielen [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]]-Mitarbeitern eine Rolle. Dies wurde von den leitenden Offizieren immer wieder als Grund dafür genannt, dass westliche Geheimdienste praktisch nie in das [[Ministerium für Staatssicherheit]] eindringen konnten (während es umgekehrt funktionierte). Die für "Verrat" angedrohte [[Todesstrafe]] dürfte aber mindestens genau wirksam gewesen sein. |
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