Presse

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Im Artikel 27 der Verfassung der DDR heißt es in Satz 2: Die Freiheit der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens ist gewährleistet. Dieser Satz ist nicht so zu verstehen, dass es nach westlich-pluralistischem Modell eine von der SED unabhängige Presse gegeben hätte: Die DDR verstand sich als Diktatur des Proletariats unter Führung der Partei ?. Dem war auch die Presse untergeordnet.

Alle Presse-Erzeugnisse waren staatlich kontrolliert. Es bestand Lizenzpflicht. Die Lizenz wurde zunächst (red: bis wann?) von der SMAD, seit Gründung der DDR aber von deutschen Behörden, zuletzt vom Presseamt beim Vorsitzenden des Ministerrates der DDR herausgegeben. Für Betriebszeitungen und örtliche Mitteilungsblätter wurde die Lizenz vom Vorsitzenden des Rates des Bezirkeserteilt.

Zeitungen waren bis auf wenige Ausnahmen Organe der SED oder der Blockparteien. Es gab verschiedene Wochenzeitung ?en. Zeitschriften zielten auf allgemeines Leserinteresse bzw. auf bestimmte Interessen und Hobbys.

Es gab importierte Zeitungen und Zeitschriften: Aus dem westlichen Ausland waren das nur Blätter kommunistischer Organisationen. Aus dem sozialistischen Ausland waren dies vor allem deutschsprachige Ausgaben der Sowjetunion (sowjetische Presse.

Allgemein war die Verfügbarkeit einer bestimmten Zeitung bzw Zeitschrift sehr unterschiedlich: Sie reichte von "gab es eigentlich fast immer" bis zu "absolute Bückware, gute Beziehungen ? notwendig".

Der Vertrieb erfolgte einerseits über Postämter und Zeitungskioske und andererseits über den Postzeitungsvertrieb (PZV) der Deutschen Post. Einzelne Spezialzeitschriften wurden auch über den Direktvertrieb durch den Herausgeber vertrieben.

  • Historische Entwicklung bis zur Gründung der DDR:
    • Als erste Tageszeitung in deutscher Sprache erschien nach der Kapitulation am 15. Mai 1945 die Tägliche Rundschau als Organ der Sowjetarmee in Berlin mit dem Untertitel "Frontzeitung für die deutsche Bevölkerung". Am 21. Mai erschien die erste Ausgabe der Berliner Zeitung, die bereits am 17. Juni in Verwaltung und Redaktion an den Magistrat von Berlin ? übergeben wurde.

    • Nach Einstellung der sowjetischen Zensur im August 1949 wurde im September 1949 die Hauptverwaltung für Information als Zentralbehörde in der SBZ errichtet. Nach Gründung der DDR im Oktober 1949 Umbenennung in Amt für Information. 1952 bis 1963 Presseamt beim Ministerpräsidenten der DDR, ab 1963 Presseamt beim Vorsitzenden des Ministerrates der DDR.

  • Literatur zur Presse in der DDR:
    • Günter Bentele und Otfried Jarren (Hrsg.): Medienstadt Berlin, VISTAS Verlag, Berlin 1988, ISBN 3891580231
    • Walter G. Oschilewski: Zeitungen in Berlin Im Spiegel der Jahrhunderte, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1975, ISBN 3775901590


Siehe auch:





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