Rudi Mittig

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Generaloberst Rudi Mittig (1925-1994), langjähriger Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit, Erich Mielke, war im MfS für den Bereich Wirtschaft zuständig. Neben der Hauptabteilung XVIII (Volkswirtschaft) und der AG BKK zählten auch die HA XX (eigentlich Staatsapparat, Kirchen, "Untergrund" bzw. Opposition) und die Verwaltung Rückwärtige Dienste des MfS zu seinem Verantwortungsbereich.

Als Generaloberst war Mittig zeitweilig der ranghöchste MfS-Offizier nach dem "Armeegeneral" Mielke (Grossmann wurde erst 1989 Generaloberst, siehe dort). Allgemein wurde Mittig im MfS als Mielkes erster Stellvertreter angesehen, oder gar als "kleiner Mielke", wozu auch eine äußerliche Ähnlichkeit beitrug.

Biographische Fakten (Auswahl):


Die Blitzkarriere war bezeichnend für die frühen Jahre des MfS: Mittig gehörte zwar nicht zur "Gründergeneration" der Altkommunisten und Spanienkämpfer, war aber als Antifa-Schüler und v.a. mit seiner technischen Ausbildung damals besser "qualifiziert" als die meisten anderen MfS-Angehörigen. Das prädestinierte ihn für Leitungsposten. Im Rahmen der vielen Umstrukturierungen blieben potenzielle Konkurrenten auf der Strecke, wodurch Mittig in nur 12 Jahren zum Chef einer der wichtigsten Einheiten und später zur "Nummer Zwei" im MfS aufsteigen konnte.

Die Vermutung, dass dieser erstaunliche Aufstieg weniger auf den "fachlichen" Fähigkeiten Mittigs beruhte als vielmehr auf einem hohen Maß an Karrierestreben und Opportunismus, wird vielleicht durch folgende Begebenheit illustriert:
Mittig hatte in seinen biographischen Angaben gegenüber dem MfS eine Herkunft aus der Arbeiterklasse behauptet. Einer Prüfung durch die für Kaderfragen zuständige Hauptabteilung KuSch ? hielt diese Angabe nicht stand, denn Mittigs Vater war wohlhabender Limonadenfabrikant gewesen und hatte sich nach der Vertreibung aus dem Sudetengebiet im Bezirk Dresden vorübergehend als Arbeiter in der Produktion zu "bewähren".
Mittig jun. gelang die Abwendung drohender Strafmaßnahmen wegen der offenkundigen Lüge mit dem beharrlichen Hinweis auf die formale Korrektheit vermutlich deshalb, weil er schon eine zu wichtige Position innehatte und es unter den Tschekisten kaum personelle Alternativen gab. Mit Erreichen eines Generalsrangs verbreitete Mittig seine Version vom Arbeiterkind dann wieder offensiv.






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