NAW
"Nationales Aufbauwerk"
Auf Beschluss des ZK der SED, der als Aufruf im Zentralorgan "Neues Deutschland" im November 1951 veröffentlicht worden war, gründete sich im Januar 1952 unter Leitung der Nationalen Front ein Nationales Aufbauwerk. Ziel war, durch freiwillige, gemeinnützige und unentgeltliche Arbeit vor allem durch Beseitigung von Trümmern (als Kriegsfolgen) den Aufbau der Berliner Stalinallee zu unterstützen. Bald wurde die Aktion auf das ganze Land ausgedehnt und umfasste Hilfsarbeiten beim Neubau und bei der Erhaltung von Gebäuden und Projekten mit gesamtgesellschaftlichem Interesse. Das waren meist Schwimmbäder, Klubhäuser, Parks, Gerätehäuser für örtliche Feuerwehren, Sportplätze, Turnhallen, Kulturhäuser und ähnliches. Neben der Hilfe beim Aufbau der Stalinallee war der Aufbau des Tierparks Berlin in Lichtenberg (Eröffnung 1955) das bekannteste NAW-Vorzeigeobjekt.
Wer sich an solch unentgeltlichen Arbeitseinsätzen beteiligte, hieß "Aufbauhelfer" und bekam entsprechend der geleisteten Stunden Klebemarken, die in einen Aufbauhelfer-Ausweis geklebt wurden. Nach Erreichen einer gewissen Stundenzahl wurden Abzeichen (zum Anstecken) in Bronze, Silber oder Gold verliehen.
In den 60er Jahren wurde das von der Nationalen Front geführte NAW mehr und mehr von "Subbotniks" und der "Volkswirtschaftlichen Masseninitiative" (VMI ?) abgelöst. Hier waren Betriebe und den Kommunen die Organisatoren, die auch die Ziele und Objekte festlegten.
|