Werner Teske

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Absatz 1Absatz 1

'''Werner Teske''' *24.04.1942, + 26.6.1981 Leipzig (hingerichtet).

'''Dr. Werner Teske''' *24.04.1942, + 26.6.1981 Leipzig (hingerichtet).

Absatz 5Absatz 5

Schließlich überlegte Teske, in den Westen überzulaufen und als "Eintrittsgeld" Informationen mitzubringen. Er hatte die Gelegenheit dazu, denn er verfügte über einen Sonderausweis für den "Westteil" des Bahnhofs [[Berlin]]-Friedrichstraße, wo er sich mit Agenten traf. Er musste nur in eine S-Bahn steigen und nach Westberlin fahren. Zweimal stand Werner Teske mit seinem Material auf dem Bahnsteig, doch er konnte sich nicht zur Trennung von der Familie entschließen.

Schließlich überlegte Teske, in den Westen überzulaufen und als "Eintrittsgeld" Informationen mitzubringen. Er hatte die Gelegenheit dazu, denn er verfügte über einen Sonderausweis für den "Westteil" des Bahnhofs [[Berlin]]-Friedrichstraße, wo er sich mit Agenten traf. Er musste nur in eine S-Bahn steigen und nach Westberlin fahren. Zweimal stand Werner Teske mit seinem Material auf dem Bahnsteig, doch er konnte sich nicht zur Trennung von der Familie entschließen.

Dann war es zu spät. Das Fehlen von Unterlagen wurde in seiner Dienststelle bemerkt, Teske zur Fahndung ausgeschrieben. [[Erich Mielke|Mielke]] wollte ein Exempel statuieren, um potenziellen Überläufern das tödliche Risiko solcher Pläne aufzuzeigen. Zu diesem Zeitpunkt war es gerade einmal eineinhalb Jahre her, dass [[Werner Stiller]] aus der [[Hauptverwaltung Aufklärung]] des [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]] in den Westen überwechselte und mit den von ihm gelieferten Informationen sowohl das Agentennetz als auch die Moral der [[Hauptverwaltung Aufklärung|HVA]] empfindlich traf.

Dann war es zu spät. Teskes Unregelmäßigkeiten waren aufgefallen. Er wurde verhört, seine Wohnung durchsucht. Auch um seine Frau nicht in die Sache hineinzuziehen, gab er das Versteck der restlichen Materialien an und gestand seine Fluchtpläne.



Teske wurde einige Tage lang mit intensiven Fahndungsmaßnahmen gejagt, dabei hielt er sich meist im Berliner Umland und in der Hauptstadt selbst auf. Das [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]] veranlasste sogar eine besonders perfide Personenfahndung über die Medien: Die [[Aktuelle Kamera]] strahlte eine Suchmeldung aus, wonach ein "schwerkranker Mann" gesucht werde, der "dringend medizinische Hilfe" benötigte - mit der Personenbeschreibung von Teske. Entsprechende Meldungen fanden sich auch in der Tagespresse.

Im Prozess vor dem 1. (Militär-)Strafsenat des Obersten Gerichts wies der Verteidiger darauf hin, dass die Verratspläne nicht in in die Tat umgesetzt wurden und keine Information den Westen erreicht hat, doch am 11.06. [[1981]] wurde Werner Teske zum Tode verurteilt und 15 Tage später im Gefängnis Leipzig durch Genickschuß hingerichtet. Das war die letzte Vollstreckung eines Todesurteils in der DDR.



Werner Teske wurde schließlich gefasst, seine Aktentasche mit einigen dienstlichen Unterlagen trug er bei sich. Er wurde verhört, seine Wohnung durchsucht. Auch um seine Frau nicht in die Sache hineinzuziehen, gab er das Versteck der restlichen Materialien an und gestand seine Fluchtpläne.

Das harte Urteil hatte seine Ursache auch in dem vorherigen erfolgreichen Verratsfall in der [[HVA]] durch [[Werner Stiller]] [[1979]]. Weder innerhalb des [[MfS]] noch in der Öffentlichkeit wurde der Überläuferversuch Werner Teskes publik gemacht.



Im Prozess vor dem 1. (Militär-)Strafsenat des Obersten Gerichts wies der Verteidiger darauf hin, dass die Verratspläne nicht in in die Tat umgesetzt wurden und keine Information den Westen erreicht hat, doch am 11.06. [[1981]] wurde Werner Teske zum Tode verurteilt und 15 Tage später erschossen. Das war die letzte Vollstreckung eines Todesurteils in der DDR.

Werner Teske verschwand. Einem Verwandten, der nach ihm suchte, erklärte die Stasi, Teske wäre bei einem Unfall ums Leben gekommen, und weitere Nachforschungen seien nicht erwünscht. Teskes Frau und ihre Tochter bekamen eine vollständig neue Identität, sie mussten Berlin verlassen und durften keinen Kontakt zu ihren alten Bekannten aufnehmen. Bis zur Wende glaubte Teskes Witwe, dass ihr Mann noch lebt und irgendwo gefangen gehalten wird.

Werner Teske verschwand. Einem Verwandten, der nach ihm suchte, erklärte die Stasi, Teske wäre bei einem Unfall ums Leben gekommen, und weitere Nachforschungen seien nicht erwünscht. Teskes Frau und ihre Tochter bekamen eine vollständig neue Identität, sie mussten Berlin verlassen und durften keinen Kontakt zu ihren alten Bekannten aufnehmen. Bis zur Wende glaubte Teskes Witwe, dass ihr Mann noch lebt und irgendwo gefangen gehalten wird.


Dr. Werner Teske *24.04.1942, + 26.6.1981 Leipzig (hingerichtet).

Werner Teske war Student der Volkswirtschaft, als überzeugter Kommunist erfüllte er in seiner Studienzeit Aufträge für die Staatssicherheit. Teske strebte eine Karriere an der Universität oder in der Außenwirtschaft an, doch der Staatssicherheitsdienst war an ihm interessiert und warb den Widerstrebenden mit sanftenm Druck. Ihm wurde zugesichert, er könne dabei weiter an seiner wissenschaftlichen Karriere arbeiten. Teske wurde hauptamtlicher Mitarbeiter des MfS.

Der promovierte Volkswirtschaftler zeichnete sich in seiner neuen Tätigkeit zunächst aus. Er kam zur Abteilung XV der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des MfS. Die Abteilung sollte durch Spionage den technologisch-wissenschaftlichen Rückstand der DDR verringern. Teske betreute Wissenschaftsspione im Westen.

Dann geriet der engagierte Geheimdienstler immer mehr in Konflikt mit Ineffizienz und den bürokratisch-militärischen Strukturen des Amtes. Er fühlte sich in seiner Arbeit behindert, und entgegen den Zusagen bei seiner Anwerbung durfte er nicht wissenschaftlich publizieren. Doch bei der Stasi kündigte man nicht. Teske war in eine biografische Sackgasse geraten. Er begann zu trinken, und es häuften sich dienstliche Unregelmäßigkeiten. Kleinere Unregelmäßigkeiten beim Umgang mit Devisen, Spesen etc. weiteten sich zu Unterschlagungen aus. Er nahm, was streng verboten war, Unterlagen mit nach Hause. Schließlich überlegte Teske, in den Westen überzulaufen und als "Eintrittsgeld" Informationen mitzubringen. Er hatte die Gelegenheit dazu, denn er verfügte über einen Sonderausweis für den "Westteil" des Bahnhofs Berlin-Friedrichstraße, wo er sich mit Agenten traf. Er musste nur in eine S-Bahn steigen und nach Westberlin fahren. Zweimal stand Werner Teske mit seinem Material auf dem Bahnsteig, doch er konnte sich nicht zur Trennung von der Familie entschließen.

Dann war es zu spät. Teskes Unregelmäßigkeiten waren aufgefallen. Er wurde verhört, seine Wohnung durchsucht. Auch um seine Frau nicht in die Sache hineinzuziehen, gab er das Versteck der restlichen Materialien an und gestand seine Fluchtpläne.

Im Prozess vor dem 1. (Militär-)Strafsenat des Obersten Gerichts wies der Verteidiger darauf hin, dass die Verratspläne nicht in in die Tat umgesetzt wurden und keine Information den Westen erreicht hat, doch am 11.06. 1981 wurde Werner Teske zum Tode verurteilt und 15 Tage später im Gefängnis Leipzig durch Genickschuß hingerichtet. Das war die letzte Vollstreckung eines Todesurteils in der DDR.

Das harte Urteil hatte seine Ursache auch in dem vorherigen erfolgreichen Verratsfall in der HVA ? durch Werner Stiller 1979. Weder innerhalb des MfS noch in der Öffentlichkeit wurde der Überläuferversuch Werner Teskes publik gemacht.

Werner Teske verschwand. Einem Verwandten, der nach ihm suchte, erklärte die Stasi, Teske wäre bei einem Unfall ums Leben gekommen, und weitere Nachforschungen seien nicht erwünscht. Teskes Frau und ihre Tochter bekamen eine vollständig neue Identität, sie mussten Berlin verlassen und durften keinen Kontakt zu ihren alten Bekannten aufnehmen. Bis zur Wende glaubte Teskes Witwe, dass ihr Mann noch lebt und irgendwo gefangen gehalten wird.

Das Urteil gegen Werner Teske wurde 1993 ohne Einlassung zu den Tatvorwürfen als rechtsstaatswidrig aufgehoben.






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