SED

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Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) war in der DDR die "führende Partei", deren Führungsrolle und Machtanspruch seit 1968 sogar in der Verfassung festgeschrieben war. Sie war eine marxistisch-leninistische Kaderpartei.

Die SED war im Gegensatz zu den übrigen Parteien durch ihre vielfältigen Organe, Parteiorganisationen und durch ihre hohe Mitglieder- wie Mitarbeiterzahl im gesamten Staatsapparat bestimmend und lenkend aktiv, obwohl nicht immer "formaljuristisch ?" weisungsbefugt oder auf sonstige Weise legitimiert. Die SED beeinflusste darüber hinaus fast sämtliche Bereiche der DDR-Gesellschaft direkt oder indirekt bzw. konnte sie beeinflussen. Die anderen in der Volkskammer vertretenen Parteien der Nationalen Front befanden sich in einem kaum verhüllten Abhängigkeits- oder auch Unterstellungsverhältnis zur SED.


Organisationsaufbau der SED

  • oberste Ebene:
    • Parteitag
      • als zentrale Delegiertentreffen im Abstand von Jahren
      • Die Parteitage waren wichtige Termine für die Legitimierung der Partei, da nur dort offizielle Beschlüsse gefaßt werden konnten, die in reale Politik umgesetzt wurden.
    • Zentralkomitee (ZK der SED)
      • zur ständigen zentralen Organisation der Arbeit zwischen den Parteitagen
      • das ZK wählte als Leitung das Sekretariat des ZK und das Politbüro
    • Politbüro
      • als oberste Führungsebene mit unmittelbarer Exekutivgewalt


Die SED entstand am 22. April 1946 durch die Vereinigung von SPD und KPD in Berlin. Diese Vereinigung wird auch als Zwangsvereinigung ? bezeichnet, da eine Abstimmung der SPD-Mitglieder in der SBZ verhindert wurde.

Die SED-Geschichtsschreibung orientierte sich vor allem an den stattgefundenen Parteitagen, die jeweils zu Start- oder Endpunkten von "Entwicklungsetappen" der Partei (und damit der DDR) erklärt wurden.


Zur SED gehörten seit ihrer Gründung 1946 auch Grundorganisationen (Mitgliedergruppen) in Westberlin. Diese unterstanden bis Anfang der 60er Jahre der Berliner SED-Bezirksleitung. Am 24. November 1962 (nach dem Mauerbau) gaben sich diese Gruppen auf Weisung der SED ein eigenes Statut und formierten sich zur SED-W ?, der späteren SEW ?.

In der BRD wurde mit massiver Unterstützung der SED 1968 die DKP ? gegründet, nachdem die dortige KPD schon 1956 vom Bundesverfassungsgericht verboten worden war. Sowohl die DKP ? als auch der Westberliner "SED-Ableger" SEW ? waren ideologisch voll auf der "Linie" der SED und von ihr materiell abhängig. Die nach BRD-Recht in jeder Hinsicht illegalen Transferzahlungen der SED an ihre westlichen Genossen betrugen in den 80er Jahren zwischen 60 und 75 Millionen D-Mark jährlich. Sie machten diese politisch unbedeutenden Gruppierungen zu den jeweils finanzstärksten Parteien in der BRD bzw. in Westberlin.






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